Wettlauf um Krematorium entbrannt

BITBURG. Die Stadt Bitburg ist auch interessiert, ein Krematorium anzusiedeln. Ein Investor hat sich bereits mehrere Grundstücke angesehen. Doch auch die möglichen Standorte Schweich und Hermeskeil buhlen um den Zuschlag.

Feuerbestattungen liegen im Trend, doch ein Krematorium in der Region Trier gibt es bislang nicht. Das könnte sich bald ändern. Die Stadt Schweich ist im Grundsatz bereit, ein Krematorium anzusiedeln (der TV berichtete), und auch in Hermeskeil ist eine Stätte für Feuerbestattungen geplant."Die Fläche ist ideal"

Von den Bauvorhaben in Schweich und Hermeskeil ziemlich überrascht zeigte sich gestern Stephan Garçon, SPD-Fraktionsvorsitzender im Bitburger Stadtrat. Er kam, ausgelöst durch den Tod seines Vaters im vergangenen Jahr, auf die Idee, in Bitburg ein Krematorium anzusiedeln. Eine Trierer Firma zeigte Interesse und besichtigte mehrere Standorte in Bitburg, unter anderem im städtischen Wald Bedhard und auf dem Flugplatz. "Die Fläche im städtischen Wald ist ideal", sagt Garçon. "Dort besteht auch die Möglichkeit, einen Friedwald einzurichten." Einen Interessenskonflikt mit den Amerikanern, die gegenüber des Geländes verlassene Liegenschaften verwalten, gebe es auch nicht. Das habe die Stadt im Vorfeld abgeklärt, sagt das Stadtratsmitglied. "Die Standorte wurden vom Investor sondiert", bestätigt Werner Krämer, Pressesprecher der Stadt Bitburg. Mehr sei bisher nicht passiert, da der Investor sich noch nicht entschieden habe. Oder vielleicht doch? Garçon meint nämlich zu wissen, dass der Investor, der sich für Standorte in Bitburg interessiert habe, der gleiche ist, der in Schweich angeblich eine Kaufoption auf ein Grundstück hat. Darüber ist der SPD-Mann nun verärgert. Es sei nicht korrekt, noch mit anderen Kommunen zu verhandeln. Deshalb sei ihm jetzt jeder Investor in Bitburg willkommen. "Das ist doch das gute Recht eines Investors, sich verschiedene Grundstücke anzusehen", meint hingegen Pressesprecher Krämer. Wie Garçon bezweifelt er allerdings, dass in der Region Trier Bedarf für zwei Krematorien sei. "Jetzt beginnt der Wettlauf", kündigt Garçon an, der sich so schnell nicht geschlagen geben will. Er habe den Ehrgeiz, ein Krematorium nach Bitburg zu holen, da dies auch durchaus eine lohnende Sache sei. Helmut Berscheid, Verwaltungsleiter des Zweckverbands Bitburger Flugplatz, bestätigt, dass sich der Investor auch Standorte auf dem Flugplatz angesehen habe. Da es aber bisher nach der Besichtigung keine Reaktion seitens des Investors gegeben habe, seien die politischen Gremien auch noch nicht aktiv geworden.

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