Wie Sitzung und Umzug an einem Tag

Weil die Steuereinnahmen im vergangenen Jahr weitaus höher sind als ursprünglich angesetzt, haben die Bollendorfer für 2008 nicht nur einen ausgeglichenen Haushalt, sondern auch finanziellen Spielraum für größere Investitionen.

Bollendorf. (uhe) "Es sind ja doch nur wenige, dafür dass wir heute eine der ganz wichtigen Aufgaben der kommunalen Selbstverwaltung auf dem Programm haben", sagt Bollendorfs Bürgermeister Hermann Schmitz zu Beginn der Gemeinderatssitzung und begrüßt damit die vier Zuschauer. Neben dem Jahresabschluss 2006 steht auch der Hauhaltsplan 2008 auf dem öffentlichen Teil der Tagesordnung, und weil für das noch nicht vollständig abgerechnete 2007 ein ziemlich hoher Überschuss erwartet wird, verläuft die Haushaltssitzung für Bollendorfer Verhältnisse ausgesprochen harmonisch - mit einem einstimmigen "Ja" bei der Verabschiedung des Haushaltsplans 2008. Das liegt zu meinen daran, dass der Plan bereits im Vorfeld von den Ratsmitgliedern weitestgehend gemeinsam festgelegt wurde, und zum anderen an der finanziellen Ausstattung. Eckpunkte sind der Verwaltungshaushalt mit geplanten Einnahmen und Ausgaben von je 1,745 Millionen Euro und der Vermögenshaushalt mit 374 000 Euro. Und während das Wirtschaftsjahr 2006 mit einem Fehlbetrag von 63 100 Euro abgeschlossen hatte, wird für 2007 ein beträchtlicher Überschuss erwartet, weil die Gewerbesteuereinnahmen um 440 000 Euro höher liegen als im Plan angesetzt (siehe Hintergrund).Einen Teil der Mehreinnahmen habe die Gemeinde bereits für zusätzliche Investitionen im vergangenen Jahr verwendet, erklärt Schmitz, und nach Schätzung des Kämmerers werde der Überschuss für 2007 bei deutlich mehr als 200 000 Euro liegen. Das reiche, um den Fehlbedarf aus 2006 zu decken und die für 2008 geplanten Investitionen ohne Aufnahme neuer Kredite umzusetzen. Dort sind unter anderem 30 000 Euro für die Dachsanierung des Jugendraums (Zak), 9000 Euro für den Umbau des Kindergartens, 30 000 Euro für einen Parkplatz sowie 30 000 Euro für neue Anschaffungen im Fuhrpark vorgesehen. Die Verschuldung der Gemeinde von etwas über einer Million Euro zum Ende 2007 wird um zehn Prozent zurückgefahren. Hintergrund Mehr Steuern als geplant Während die tatsächlichen Einnahmen bei der Einkommensteuer im vergangenen Jahr ungefähr dem angesetzten Wert von 204 000 Euro entsprechen, liegen die Bollendorfer Gewerbesteuereinnahmen um rund 440 000 Euro über dem Ansatz. Grund: Bei der Festlegung der zu erwartenden Steuereinnahmen wird immer der Mittelwert der Einnahmen der vergangenen drei Jahre zugrunde gelegt. Dieser war für 2007 besonders niedrig, weil die Gemeinde Ende 2006 einen nicht unerheblichen Teil an bereits eingenommener Gewerbesteuer für einen Zeitraum von drei Jahren zurückerstatten musste.

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