Wie Tatarische Tänze ins Repertoire kamen

BITBURG. (ka) Mehr als 400 Zuhörer verfolgten das Jubiläumskonzert des Städtischen Musikvereins Bitburg anlässlich seines 80-jährigen Bestehens. Auf dem Programm standen anspruchsvolle Kompositionen symphonischer Blasmusik sowie nicht alltägliche Ehrungen langjähriger Mitglieder.

Die Konzertbesucher - unter ihnen Stadtbürgermeister Joachim Streit und Axel Simon von der Bitburger Brauerei - erlebten in der Halle 300 am Flugplatz Bitburg einen eindrucksvollen Abend: Das Bitburger Orchester bot unter Leitung von Dirigent Joachim Kandels ein abwechslungsreiches Programm - von klassischer Musik bis zum "Posaunen Express". Zum Auftakt spielte das Orchester Kompositionen wie die "Polonaise in Es Dur" von Anton Dvorak, "Morgenstimmung" von Edvard Grieg und Maurice Ravels "Bolero" und ein Arrangement des Musical-Klassikers "Jesus Christ Superstar". Kein Klassiker dagegen waren die "Tatarischen Tänze" der russischen Komponistin Elena Roussanova Lucas. Dass sie dennoch erklangen, ist so etwas wie ein Meilenstein in der Geschichte des Städtischen Musikvereins. Alois Meyer, der den Abend moderierte, lieferte die Erklärung: "Noch nie hat das Orchester in den acht Jahrzehnten seines Bestehens ein von einer Frau komponiertes Werk im Repertoire gehabt, geschweige denn gespielt." Die Premiere war gelungen: Der flotte Vortrag der "Tatarischen Tänze" ließ keinerlei Animositäten seitens der Musiker gegen weibliche Kompositionskünste erkennen. Durchweg moderne Titel wie Walter Tuschlas "Posaunen Express" erklangen nach der Pause. Zum Abschluss bewies Alois Meyer, langjähriger Vorgänger von Dirigent Joachim Kandels, dass er nichts verlernt hat. Souverän dirigierte er "Mens sana in corpore sana” von Geert Sprick und wurde mit großem Applaus belohnt. Zudem ehrte Hans Fomin, Vizepräsident des Landesmusikverbands Rheinland-Pfalz und Vorsitzender des Kreismusikverbands Bitburg-Prüm, verdiente Musiker des Orchesters: Jan Göbel und Volker Metzen erhielten für zehnjährige Vereinszugehörigkeit die Jugendehrennadel in Gold. Die Ehrennadel für 30-jähriges Musizieren erhielt Norbert Hoffmann. Seit 40 Jahren ist Walter Lichter und bereits seit 50 Jahren Karl Zils in dem Orchester aktiv, was vom Landesmusikverband mit Ehrennadeln in Gold honoriert wurde. Karl Zils erhielt zudem die Goldene Ehrennadel des Städtischen Musikvereins Bitburg und wurde zu dessen Ehrenmitglied ernannt. Hans Binsfeld ist bereits Ehrenmitglied. Ihm wurde die Goldene Ehrennadel verliehen.

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