Wie eine Österreicherin die Eifel prägte

NEUERBURG. (ka) Zwei neue Heimatbroschüren präsentierte der Verein für Heimatkunde in der Verbandsgemeinde Neuerburg bei einer Feierstunde in der Begegnungsstätte "Eifeler Hof": eine Sonderausgabe der Reihe "Ous der Heemicht" und den Heimatkalender 2004 des Kreises Bitburg-Prüm.

Eine Österreicherin im Mittelpunkt zweier heimatkundlicher Broschüren? Um Kaiserin Maria Theresia geht es nicht nur im neuen Heimatkalender und der Sonderausgabe von "Ous der Heemicht" - auch bei der Vorstellung beider Publikationen war die Kaiserin im Gespräch. Heribert Ambros aus Reutlingen ist Autor der Sonderausgabe, und in Neuerburg referierte er über die in seiner Broschüre geschilderte, von Maria Theresia im Jahre 1766 in Neuerburg veranlasste Volkszählung. Auch andere Redner befassten sich mit der österreichischen Regentin. Kreisbeigeordneter Oswald Britz hatte bereits in seinem Grußwort deutlich gemacht: "237 Jahre sind es her, dass Kaiserin Maria Theresia ihre Untertanen in dem damals noch viel größeren Herzogtum Luxemburg und somit auch in Neuerburg hat zählen lassen."Erstaunliches für die Neuerburger von heute

Und auf Heribert Ambros bezogen meinte Britz, seinerzeit habe sicher niemand daran gedacht, dass sich viele Generationen später jemand mit den alten Unterlagen befassen und veröffentlichen würde, was bei der Zählung herausgekommen ist. Beispielsweise würden die Neuerburger erstaunt sein, wie viele Namen noch heute aktuell sind. Parallel zu den akribischen Aufzeichnungen von Heribert Ambros zeichnete Dr. Peter Neu in seinem Vortrag "Maria Theresia und das Bitburg-Neuerburger Land" ein lebendiges Bild jener Zeit. Neu, als Vorsitzender des Redaktionsausschusses auch maßgeblich am Erscheinen des Heimatkalenders des Kreises Bitburg-Prüm beteiligt, schilderte interessant und detailliert das Leben in der Region unter österreichischer Herrschaft. "Auch wenn Maria Theresia Luxemburg und Neuerburg nie gesehen hat, ging es den Menschen überwiegend gut", resümierte Peter Neu. Als aufgeschlossene Reformerin habe die Kaiserin viele Vorschriften erlassen, die für Ordnung und Gerechtigkeit sorgten und das Leben humaner gestalteten. Die Sonderausgabe "Ous der Heemicht" und der Heimatkalender 2004 sind zwei Broschüren, die sich bestens ergänzen - nicht nur zum Thema Maria Theresia. Stilvoll musikalisch umrahmt wurde die Feierstunde von den Darbietungen einer Bläsergruppe des Musikvereins Rodershausen.

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