Willibrord wächst

Der Kreisausschuss (KA) des Eifelkreises Bitburg-Prüm hat am Montag der Erweiterung des Bitburger St.-Willibrord-Gymnasiums zugestimmt. Das Angebot, in Räume des Gymnasiums Neuerburg auszuweichen, findet damit keine Akzeptanz.

 Das Willibrord-Gymnasium in Bitburg wird demnächst erweitert. TV-Foto: Archiv/Marco Follmann

Das Willibrord-Gymnasium in Bitburg wird demnächst erweitert. TV-Foto: Archiv/Marco Follmann

Bitburg. Zum Beheben der akuten Raumnot wird in Kürze das St.-Willibrord-Gymnasium in Bitburg erweitert. Diesen Beschluss fasste am Montag der Kreisausschuss. Der ursprüngliche Plan, die Otto-Hahn-Realschule zu vergrößern, ist damit vom Tisch. Gleichzeitig kommt die Möglichkeit, freie Kapazitäten am Neuerburger Eifel-Gymnasium zu nutzen, nicht zum Tragen.Nach den Worten von Geschäftsbereichsleiter Stephan Schmitz-Wenzel hat sich die Kreisverwaltung nach intensiven Gesprächen mit der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) Trier für diese Variante entschieden. Die vorläufig veranschlagten Kosten lägen bei rund 400 000 Euro. Grund für diese Entscheidung sei die von der ADD prognostizierte Schülerentwicklung am Willibrord-Gymnasium. Während die Zahlen dort stiegen, würden sie an der Realschule künftig eher sinken. Schmitz-Wenzel: "Deshalb macht es keinen Sinn, die Otto-Hahn-Realschule auszubauen."Im Kreishaus an der Trierer Straße rechnet man mit einer 60-prozentigen Bezuschussung durch das Land. Nach den Worten von Landrat Roger Graef (CDU) hat die ADD "auf dem kleinen Obergefreiten-Dienstweg" dem Ansinnen bereits zugestimmt. Laut Graef soll der Baubeginn möglichst bald erfolgen. Für den Fall, dass das Projekt nicht rechtzeitig fertig würde, müssten einige Klassen beziehungsweise Kurse vorübergehend in das Bitburger Haus der Jugend verlegt werden. Dies aber sollte nach Möglichkeit vermieden werden, betonte der Kreischef am Montag. Alles andere als mit dieser Entscheidung einverstanden zeigte sich Gerhard Mittler (CDU). In Neuerburg seien vier Räume vorhanden. Elftklässlern sei es durchaus zuzumuten, solche Busfahrten in Kauf zu nehmen. 17- und 18-Jährige stellten heutzutage ganz andere Sachen an, als mit dem Bus von Bitburg nach Neuerburg zu fahren, sagte Mittler. Stephan Schmitz-Wenzel erinnerte indes an die Fahrtkosten, die in diesem Fall von den Eltern zu übernehmen seien. Das Verständnis höre dort auf, wo sich eine Schule in Sichtweite befände und man dann ausweichen müsse, sagte er. Horst Büttner (SPD) sprach von der Möglichkeit, die Bitburgs Bürgermeister Joachim Streit ins Spiel gebracht habe, nämlich das Dachgeschoss der Villa Limbourg zu nutzen, wo es noch vier freie Räume gäbe. Wie Stephan Schmitz-Wenzel mitteilte, sei dies nicht möglich, weil die Tragfähigkeit des Bodens nicht ausreichend sei. "Wir hätten das sonst liebend gerne gemacht", sagte er. Nachdem Bernd Spindler (SPD) nicht nur die seiner Meinung nach fehlende Kommunikation in Sachen Neuerburg, sondern auch die noch nicht offiziell vorhandene Fördergenehmigung angemahnt hatte, kam der KA überein, den Beschluss vorbehaltlich der Zuschuss-Zusage zu fassen. Außer Gerhard Mittler, der sich enthielt, stimmte der komplette Ausschuss der Willibrord-Erweiterung zu. Meinung Der pure Luxus Es geht uns gut in Deutschland, offenbar nun auch wieder den Kommunen. Der Luxus-Beschluss, das Bitburger Gymnasium zu erweitern und damit auf das Angebot der Aufnahme von Schülern in Neuerburg zu verzichten, beweist diese These. Einer der Hintergründe für diese Entscheidung ist derweil, dass ein anderes Votum unpopulär gewesen wäre, weil im Falle des zusätzlichen Bustransfers einige Eltern den Aufstand geprobt hätten. Dies hat man nun von vorneherein vermieden - ein wahrhaft edler Zug. Dabei soll es auch Schüler geben, für die es selbstverständlich ist, den umgekehrten Weg zurückzulegen, um das Gymnasium in Bitburg zu erreichen. Doch da kommt der Hinweis der ADD, wonach die Schülerzahlen am Willibrord-Gymnasium Bitburg steigen werden, gerade recht. Damit ist der Kreisausschuss den schwarzen Peter zunächst einmal los. Hoffentlich halten die Prognosen der ADD nun auch, was sie versprechen. m.reuter@volksfreund.de

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