Winter mit kurzem Gastspiel

BITBURG-PRÜM. So schnell er kam, so rasch zog er sich auch wieder zurück. Der Winter stattete dem Eifelkreis Bitburg-Prüm am Donnerstag lediglich eine Stippvisite ab. Die Lage auf den Straßen hatte sich deshalb bereits gegen Mittag deutlich entspannt.

Kaum fällt der Schnee, schon rutschen sie wieder: Am Donnerstag verzeichnete die Polizei eine ganze Reihe von Verkehrsunfällen im Altkreis Prüm. Verletzt wurde bis abends niemand. Viele Unfälle, aber kein Verkehrschaos, das ist die vorläufige Bilanz der Prümer Polizei-Inspektion in Folge der Schneefälle vom Donnerstagmorgen. Dennoch war die Frühschicht der Polizei viel auf Achse: "Das ging quer durch unseren Dienstbezirk", meldete Hauptkommissar Alfred Haas. Lastwagen rutscht in Straßengraben

Das bis in die Abendstunden "schwerste" Ereignis: Bei Kesfeld-Spielmannsholz schleuderte ein niederländischer LKW in einer lang gezogenen Linkskurve in den Graben neben der Landesstraße 9. Der Fahrer des unbeladenen Viehtransporters hatte auf der noch ungestreuten Straße die Kontrolle über seinen Lastwagen verloren. Während der Zugwagen im Acker landete, blieb der Hänger unbeschädigt auf der Fahrbahn stehen. Das Ausmaß des Schadens ist noch nicht abzusehen. Menschen kamen nicht zu Schaden. Die Straße Richtung Grenze war für einige Stunden gesperrt. Laut Aussagen des Fahrers aus Venlo wollte er in der Nähe von Üttfeld Schweine laden. Der Transporter wurde von einem Spezialunternehmen geborgen. Fünf Mal rutschten am Vormittag außerdem PKW-Fahrer auf Grund der Schneeglätte in die Planken oder ins Rabatt. In der A60-Ausfahrt bei Niederprüm geriet eine Fahrerin aus Speicher mit ihrem Auto ins Schleudern, kam von der Fahrbahn ab und nahm dabei drei Leitpfosten mit in die angrenzende Wiese. Weitere kleinere Unfälle ereigneten sich unter anderem in Prüm und Pronsfeld. Der Sachschaden blieb insgesamt gering, kein Autofahrer wurde verletzt. Die Straßenmeistereien und die Autobahnmeisterei Prüm fuhren viele Streu-Einsätze. Die Straßenmeisterei Prüm hatte gestern zehn Fahrzeuge im Einsatz. "Unsere Fahrzeuge waren seit sieben Uhr beständig vor Ort", sagte Karl-Heinz Rach, Chef der Straßenmeisterei Prüm. "Die letzten sind jetzt noch auf den Höhenlagen unterwegs, während der Schnee im Flachen schon wieder in Regen übergeht." Rachs Fazit: "Es war eigentlich ruhig. Ich denke, das war ein kleines Intermezzo - aber nichts besonderes." Während die Autofahrer auf der A 60 ob des heftigen Schneefalls am Vormittag Vorsicht walten lassen mussten, blieben auch im Bitburger Land schwere Unfälle bis abends aus. "Die Streudienste hatten die Sache gut im Griff", resümierte Polizeihauptkommissar Klaus Schnarrbach (Bitburg) auf TV-Anfrage. Die Beamten hätten lediglich zu vier kleineren Unfällen nach Badem, an den Wolsfelder Berg und an die Neuerburger Straße in Bitburg ausrücken müssen. Ein weiterer schneebedingter Unfall sei zwischen Nusbaum und Mettendorf passiert; in allen Fällen sei es bei Blechschäden geblieben, sagte Schnarrbach. Im Prümer Wintersportgebiet Wolfsschlucht kann derweil gerodelt werden. Der Ski-Klub will die Ski-Hütte am Freitag und Samstag jeweils ab 12 Uhr öffnen, am Sonntag ab 10 Uhr. Dort können Schlitten und Bobs ausgeliehen werden. Weil die Temperaturen - auch in den weiteren Aussichten für die kommenden Tage - zu hoch sind, kann die Piste nicht fürs Ski-Fahren präpariert werden. Die Ski-Lift ist deshalb nicht in Betrieb. Mehr zum Schnee in der Eifel auf SEITE 12

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