Winterruhe für die Fußgängerzone: Ausbau der Bitburger Innenstadt stoppt auf Wunsch der Händler

Bitburg · Damit scheue Kunden in der Vorweihnachtszeit nicht verschreckt werden: Ausbau der Innenstadt bis Januar unterbrochen.

Winterruhe für die Fußgängerzone: Ausbau der Bitburger Innenstadt stoppt auf Wunsch der Händler
Foto: Christian Moeris

Lärm, Schmutz, Stolperfallen und Flatterband: Solch eine Kulisse könnte Kunden, die sich in Bitburg auf die Jagd nach Weihnachtsgeschenken machen wollen, abschrecken. Das fürchten jedenfalls die Händler der Innenstadt. Damit das Weihnachtsgeschäft ungestört ablaufen kann, hat die Stadt die Bauarbeiten zum Ausbau der Fußgängerzone im Einverständnis mit der Baufirma Wadle deshalb für dieses Jahr beendet. "Die Firma war so nett, hätte das aber nicht machen müssen", sagt Bürgermeister Joachim Kandels. Arbeiter der Baufirma verlegten gestern in der Josef-Niederprüm-Straße die letzten Platten und verschlossen die Fugen. Technisch gesehen könnte man weiter arbeiten, erklärt ein Bauarbeiter. Die milde Witterung würde das zulassen. Kandels: "Aber das Weihnachtsgeschäft ist für die Händler die wichtigste Zeit im Jahr. Deshalb gibt es jetzt eine Auszeit. Die Arbeiten gehen im Januar weiter."

Knapp 2200 Quadratmeter Fläche haben die Bauarbeiter in diesem Jahr in der Hauptstraße, Schliezgasse sowie Teilen der Josef-Niederprüm-Straße neu gestaltet. Kandels: "Es ist sehr gelungen. Die Innenstadt ist attraktiver geworden."
Mit der Fertigstellung der Josef-Niederprüm-Straße bis hin zum Konrad-Adenauer-Platz endet im Januar der zweite Bauabschnitt. Nach der Abrechnung seien die Baukosten 737.000 Euro unter der Schätzung (805.000 Euro) geblieben, "was ja für einen öffentlichen Auftrag mal ein schönes Ergebnis ist". Die Bauarbeiten seien geräuschlos vorangegangen, sagt Kandels. "Dafür bedanken wir uns bei den Anwohnern und Händlern die Einschränkungen in Kauf nehmen mussten." Wenn man nun den neu gestalteten mit dem unsanierten Bereich vergleiche, meint Kandels, "sieht man einen ganz krassen Kontrast. Die Formgebung aus den 1970er Jahren ist heute nicht mehr zeitgemäß. Das ruft nach Ausbau.

2017 geht der voran. Mit 1330 Quadratmetern in der Hauptstraße und Ludesgasse müssen die Bauarbeiter jedoch eine geringere Fläche meistern als in diesem Jahr. Anfang April soll der dritte Bauabschnitt, der mit 470?000 Euro zu Buche schlägt, starten. Separat hat der Stadtrat den Auftrag zur Sanierung der Murengasse vergeben. Denn der wird schwieriger und 20.000 Euro kostspieliger, als man kalkuliert habe, sagt Kandels. "Im ersten Ausschreibungsverfahren haben wir kein Angebot erhalten. Die Gasse ist so eng, dass die Baufirmen fürchten, dort mit Baumaschinen die Fassaden zu beschädigen." Zum Aufpreis von 20.000 habe sich jedoch eine Bitburger Baufirma bereiterklärt, die Murengasse für 280.000 Euro auszubauen.

Obwohl 2017 noch keine Hand am Herzstück, dem Petersplatz, angelegt wird, will die Stadt 2017 in die Bürgerbeteiligung zur Neugestaltung des Kleinods einsteigen. Kandels: "Wichtig ist, dass die Bürger wissen, dass ihnen nicht irgendetwas vorgesetzt wird, sondern dass sie aktiv beteiligt werden."
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