Winterstürme im Reich der Trolle

Mit der Vernissage der Kunstausstellung "Märchenhafte Kontraste" hat im Kulturhaus "Alte Schreinerei" die Saison 2008 begonnen. Mit Märchenlesungen vor der Kulisse der Bilder von Angelika Dechamps und Angelika Wand-Schmitt wird sie fortgesetzt.

 Stefan Hackenberg (links) und Vera Tüns (Zweite von rechts) präsentieren märchenhafte Bilder der Malerinnen Angelika Dechamps (Zweite von links) und Angelika Wand-Schmitt (rechts); in die Ausstellung führte die Kunsthistorikerin Ute Kaldune (Dritte von links) ein. TV-Foto: Brigitte Bettscheider

Stefan Hackenberg (links) und Vera Tüns (Zweite von rechts) präsentieren märchenhafte Bilder der Malerinnen Angelika Dechamps (Zweite von links) und Angelika Wand-Schmitt (rechts); in die Ausstellung führte die Kunsthistorikerin Ute Kaldune (Dritte von links) ein. TV-Foto: Brigitte Bettscheider

Hillesheim. "Mit dem Kulturangebot in der Alten Schreinerei haben wir etwas ins Leben gerufen, das wir hier vermisst hatten", sagt das in Wiesbaum lebende Ehepaar Vera Tüns und Stefan Hackenberg. Inzwischen sei ihnen klar, dass "so etwas" tatsächlich hier auch anderen Menschen gefehlt habe. "So etwas" - das sind bisher sieben Ausstellungszyklen zu Don Quichotte und Schatzinsel, zu Winterstürmen und Wassergesängen, mit Werken der Hillesheimer Malerin Stefanie Lenartz und mit Titeln wie "Beziehungsweise" und "Textase"; das sind flankierende Lesungen über Pferde, Stürme und die Liebe, Kabarett und Kalligraphie. 600 bis 800 Besucher, "Tendenz steigend", habe die Alte Schreinerei in jeder der jeweils zwei Monate dauernden Ausstellungen gehabt. "Es ist so gut angelaufen, dass wir auf jeden Fall weitermachen", versichern der Regisseur Stefan Hackenberg und die als Kalligraphin und Geschäftsführerin arbeitende Vera Tüns.Das Konzept ihrer Ausstellungen basiere jeweils auf einem von ihnen formulierten und vorgegebenen Thema, erläutern Vera Tüns und Stefan Hackenberg. An die Künstler stellten sie den Anspruch, dass sie mit ihren Bildern das Thema malerisch umsetzten und sie diese überwiegend noch nicht öffentlich gezeigt hätten. Eine weitere Säule sei die "wortgewaltige" Umsetzung des Themas. Will heißen: Zur Kunstausstellung über Don Quichotte wurden Originaltexte und "Die schönsten Pferde-Geschichten" gelesen, zu den Bildern "Winterstürme" gab es "stürmische" Literatur, und vor der Kalligraphie-Ausstellung mit dem Titel "Beziehungsweise" ging eine Lesung von Liebesbriefen bekannter Persönlichkeiten über die Bühne.Nun ist mit der aktuellen Ausstellung die achte in Folge eröffnet. Sie heißt "Märchenhafte Kontraste" und zeigt 56 Werke von Angelika Dechamps und Angelika Wand-Schmitt (siehe Hintergrund): die eine märchenhafte Figuren wie den "Rosenvogel", den "Jongleur" oder die "Fischjägerin" gegenständlich malend, die andere kräftige Farblandschaften wie "Im Reich der Trolle", oder "Weg ohne Worte" abstrakt darstellend. "Die Künstlerinnen arbeiten gegensätzlich, wir präsentieren sie im Dialog", erklärt Vera Tüns. Im Rahmenprogramm lädt die "Alte Schreinerei" am Sonntag, 16. März, 16 Uhr, zu einem Nachmittag für Kinder (Sprecher: Thomas Friebe) und am Samstag, 12. April, 19 Uhr, zu "Märchen für Erwachsene" (Sprecher: Thomas Hackenberg) ein. Die Ausstellung dauert bis 26. April, samstags und sonntags von 15 bis 18 Uhr sowie nach Vereinbarung (Telefon 06593/208785, E-Mail: Kontakt@WortBildWiesbaum.deHINTERGRUND Angelika Dechamps, geboren 1945, wuchs auf dem großelterlichen Hof bei Warburg in Westfalen auf. 1954 zog die Familie nach Pullach bei München. Angelika Dechamps studierte Pädagogik und Kunst und nahm nach dem zweiten Staatsexamen Unterricht bei namhaften Malern und Bildhauern. Sie machte eine Ausbildung als Kunst-Gestalt-Therapeutin. Seit 1991 stellt sie in Einzel- und Gruppenausstellungen in Deutschland und Spanien aus. Angelika Wand-Schmitt ist 1956 in Castrop-Rauxel geboren. Sie studierte von 1999 bis 2004 Malerei und Grafik in der Meisterklasse von Professor Qi Yang in Bochum und wurde 2005 Meisterschülerin. Sie wurde in Akt-, Aquarell- und Experimenteller Malerei ausgebildet und stellt seit 2002 in Einzel- und Gruppenausstellungen in Deutschland und den Niederlanden aus. (bb)

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