"Wir arbeiten mehr im Verborgenen"

BITBURG/PRÜM. 51 Firmen haben sich bisher dem Partnerschaftsmodell mit den Hilfsorganisationen des Kreises Bitburg-Prüm angeschlossen. Die Initiatoren wollen das Projekt ausweiten.

Gleichzeitig das Ehrenamt und die heimische Wirtschaft fördern: Dieses Ziel verfolgen die fünf Hilfsorganisationen des Kreises mit ihrer Initiative. Beteiligte Firmen bieten den Mitgliedern des Kreisfeuerwehrverbands (KFV), der DLRG und des DRK, des Malteser Hilfsdiensts (MHD) und des Technischen Hilfswerks Vergünstigungen oder Zusatzleistungen. Im Gegenzug erhalten die Firmen so zusätzliche Kundenkontakte und die Chance, Kaufkraft in der Region zu binden (der TV berichtete).Zusätzliche Kunden in die Geschäfte locken

Bei einer vom Trierischen Volksfreund moderierten Informationsveranstaltung in der Volksbank Bitburg ging es um die Einzelheiten des Projekts. "Die Entwicklung der Mitgliederzahlen ist allgemein rückläufig, also müssen wir Anreize für das Ehrenamt schaffen", erklärte KFV-Vorsitzender Edmund Schlöder. "Bei der neuen Sponsoring-Philosophie erwarten die Unternehmen eine konkrete Gegenleistung." Über das neue Modell könnten Unternehmer Kunden in die Geschäfte locken, ohne im Vorfeld einen enormen Aufwand betreiben zu müssen. Bei der Kreissparkasse Bitburg-Prüm sowie bei den Volks- und Raiffeisenbanken des Kreises bedankte sich Schlöder für die logistische und ideelle Unterstützung. Auf ein Info-Rundschreiben hin haben 51 Firmen ihre Teilnahme an dem Projekt zugesagt. "Wir müssen noch Überzeugungsarbeit leisten, damit das Projekt weiter wachsen kann", sagte Schlöder. Das wünscht sich auch Matthias Krämer, Leiter der Ausbildungsabteilung des MHD im Bistum Trier. Ehrenamtliche Helfer opferten ihre Freizeit und investierten zum Teil ihr Geld, was der Staat aber nicht honoriere. Dabei seien ehrenamtliche Ergänzungen zu den hauptamtlichen Einsatzkräften enorm wichtig: "Zum Beispiel können so genannte First Responder bei Notfällen schneller am Einsatzort sein. Es geht um Minuten, die Leben retten können." Für die Aktiven in Hilfsorganisationen sei ihr Ehrenamt nicht planbar, betonte Schlöder: "Im Vergleich zu anderen Vereinen arbeiten wir mehr im Verborgenen. Wenn der Funkmeldeempfänger geht, müssen wir raus." 7600 Mitglieder haben THW, MHD, DRK, DLRG und Feuerwehren im Kreis - ein enormes Potenzial für das Projekt mit den Gewerbetreibenden. Geplant ist kein aufwändiges Kartensystem, etwa mit Lesegeräten. Jeder, der das Angebot in Anspruch nehmen will, zeigt lediglich seinen Mitgliedsausweis von der jeweiligen Organisation. Dabei geht der Trend zur Scheckkartengröße. Welche Leistung das einzelne Unternehmen konkret bietet, bleibt der jeweiligen Firma überlassen. Das kann zum Beispiel ein Nachlass oder eine Beigabe sein. Die Liste der teilnehmenden Betriebe wird auf den Internet-Seiten der Hilfsorganisationen veröffentlicht, auf Wunsch der Firmen jedoch nicht die genau Art und Höhe der Leistung. Nach Bedarf wird ein Link (Verbindung) zur jeweiligen Firmen-Homepage gelegt, wo weitere Informationen möglich sind. Um das Projekt noch bekannter zu machen, streben die Initiatoren in Kürze ein Treffen mit Vertretern aller Gewerbevereine des Kreises an. Informationen bei Edmund Schlöder, Telefon 06563/2654, E-Mail schloeder.edmund.neidenbach@t-online.de.

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