"Wir legen die Karten auf den Tisch"

In der Verbandsgemeinde (VG) Neuerburg befasst man sich nicht nur mit Tourismus und Umweltschutz. Als eines der ganz wichtigen Themen gilt nach wie vor die Abwasserbeseitigung.

 Passionierter Fahrradfahrer und „Trabi-Experte“: Neuerburgs Verbandsgemeinde-Bürgermeister Norbert Schneider wird 2009 erneut als Rathaus-Chef kandidieren. TV-Foto: Manfred Reuter

Passionierter Fahrradfahrer und „Trabi-Experte“: Neuerburgs Verbandsgemeinde-Bürgermeister Norbert Schneider wird 2009 erneut als Rathaus-Chef kandidieren. TV-Foto: Manfred Reuter

Neuerburg. (mr) Im Interview mit TV-Redakteur Manfred Reuter erklärt Bürgermeister Norbert Schneider den Planungsstand und geht auch auf weitere Themen ein.In der Leitung des Gaytal-Parks steht ein Wechsel bevor. Wird sich dieser auf das Konzept der Einrichtung auswirken? Schneider: Die konzeptionelle Weichenstellung des Gaytal-Parks haben wir bereits im vergangenen Jahr mit einer Aktualisierung der Ausstellungstechnik und mit erweiterten Öffnungszeiten vorgenommen. Den Wechsel in der Leitung verstehen wir als Chance, Bewährtes fortzuführen, aber auch alte Zöpfe abzuschneiden und neue Wege zu gehen. Wer ist der neue Leiter des Gaytal-Parks?Schneider: Der neue Stellen inhaber heißt Jens Bramenkamp und hat seine Arbeit aufgenommen. Inhaltlich werden die 2007 begonnenen Projekte fortgesetzt und konzeptionell in enger Zusammenarbeit zwischen VG und der neuen Leitung weiterentwickelt. Mit der Handlungsstudie ist Neuerburg Vorreiter hinsichtlich von Fragen der Bevölkerungsentwicklung und Umweltschutz. Wo liegen die Schwerpunkte?Schneider: Wir haben uns sehr früh darauf verständigt, zunächst die Bedürfnisfelder "Wohnen" und "Einkommen" näher zu betrachten. Erst in den nächsten Schritten sollen dann die Sparten Mobilität, Versorgung sowie Freizeit und Bildung näher untersucht werden. Warum bildet "Wohnen" einen Schwerpunkt?Schneider: Für "Wohnen" und "Einkommen" haben wir uns entschieden, da die direkte Nähe zu Luxemburg unser Handeln sehr beeinflusst. Wir haben hier auch die Möglichkeit gesehen, selbstständig kurzfristig Projekte zu initiieren. Da ist einerseits Luxemburg mit seinen gesicherten Einkommensmöglichkeiten für unsere Arbeitnehmer, andererseits der anhaltende Zuzug Luxemburger Staatsbürger in unsere VG. Das hilft uns auch im Blick auf die demografische Entwicklung.Mit der Inbetriebnahme der Kläranlage in Neuerburg wurde ein wichtiger Schritt getan, das Abwassersystem auf den neuesten Stand zu bringen. Wie steht es eigentlich um die Zusammenarbeit mit dem luxemburgischen Abwasserverband Siden?Schneider: Wir arbeiten sehr eng und sehr gut mit dem Abwasserverband Siden zusammen. Im Hinblick auf einen möglichen Beitritt ist die Prüfung der relevanten Fragen nahezu abgeschlossen. Mit dem Siden ist vereinbart, dass wir bis Juni eine Entscheidung im Verbandsgemeinderat herbeiführen. Man hört, dass es auch bereits Gespräche mit den Stadtwerken Trier gegeben hat. Wie ist der Stand der Dinge? Schneider: Die Stadtwerke Trier haben eine erste Einschätzung einer möglichen Kooperation abgegeben. Der Werksausschuss hat die Verwaltung beauftragt, gemeinsam mit Trier eine Kooperation näher zu prüfen und mit konkreten Zahlen zu belegen. Für die anstehende Prüfung haben wir bereits Termine festgelegt. Ich bin mir sicher, dass die Gremien der VG bis Juni in die Lage versetzt werden, beide Möglichkeiten zu vergleichen und eine Entscheidung zu treffen. Ist damit die schon fast beschlossen geglaubte Kooperation mit Siden vom Tisch? Schneider: Selbstverständlich nicht. Wir legen unsere Karten offen auf den Tisch. Mit beiden Partnern ist das Vorgehen abgestimmt. Diese haben dafür Verständnis, dass ich als Bürgermeister die Pflicht habe, für die Bürger das optimale Ergebnis zu verhandeln. Im nächsten Jahr wird auch in der Verbandsgemeinde Neuerburg ein neuer Bürgermeister gewählt. Werden Sie wieder für das Amt antreten? Schneider: Selbstverständlich. Die Arbeit macht viel zu viel Spaß, um ans Aufhören zu denken. Zudem bin ich dafür auch noch zu jung. Wir haben mit einem tollen Mitarbeiter-Team sowie mit den Bürgern vieles angestoßen, das noch im Fluss ist. Dies möchte ich gerne auch künftig mit und für die Bürger begleiten. Was reizt Sie an dem Amt? Schneider: Die direkte Zusammenarbeit mit einer Vielzahl von Menschen, die letztlich ein gemeinsames Ziel verfolgen: Unsere Verbandsgemeinde, unser Neuerburger Land lebenswert zu erhalten und nach vorne zu bringen. EXTRA Zur Person: Seit 1999 ist Norbert Schneider (parteilos) Bürgermeister der Verbandsgemeinde Neuerburg. Nach Ausbildungen zum Bauzeichner und zum Verwaltungswirt gelangte er in den höheren Dienst. Bevor er Rathaus-Chef in Neuerburg wurde, arbeitete Schneider im Justizministerium von Sachsen-Anhalt. (mr)

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