"Wir müssen einen schmerzhaften Weg gehen"

KYLLBURG. Das Ende der Katholischen Landvolkhochschule (KLVHS) in Kyllburg ist nicht mehr abzuwenden. Bischof Reinhard Marx hat beim Landvolktag bestätigt, dass die Zuschüsse des Bistums Trier künftig nicht mehr fließen.

Die Gebäude der KLVHS werden 2006 vorübergehend für Fortbildungszwecke genutzt, wenn im Priesterhaus im benachbarten St. Thomas Renovierungsarbeiten anstehen. Danach droht das endgültige Aus. "Deshalb ist die Schließung des Hauses lediglich aufgeschoben, aber nicht aufgehoben", bedauert Bischof Reinhard Marx. "Wir werden uns aus der Bezuschussung zurückziehen müssen. Ich kann nicht sagen, dass ich das mit Freude mache, kann aber das Sparziel nicht in Frage stellen", sagte Marx im Gespräch mit dem TV und bekannte: "Wir haben zehn Jahre über unsere Verhältnisse gelebt und müssen einen schmerzhaften Weg gehen."Die Finanzsituation des Bistums werde eher noch schlechter. Es müsse vielleicht auch Kirchen aufgeben. Jedenfalls dürfe nicht auf Kosten der nächsten Generation gewirtschaftet werden.

"Schöpfungsverantwortung wahrnehmen - verantwortlich handeln" lautete das Thema der Podiumsdiskussion am Landvolktag. Rund zwei Stunden lang sprach Moderator Bruno Sonnen vom Bistumsblatt Paulinus mit Bischof Reinhard Marx, Professor Markus Vogt von der Clearingstelle Kirche und Umwelt, Michael Horper vom Bauern- und Winzerverband, dem Agenda-21-Experten Hans Harwardt , der Europaabgeordneten Christa Klaß und mehr als 100 Besuchern.

Bauern produzieren wertvolle Rohstoffe

Einigkeit bestand darin, dass die ethische Leitperspektive für die Landwirtschaft im Prinzip der Nachhaltigkeit liegt. Die Verbindung von ökologischen, ökonomischen und sozialen Belangen sei dabei unabdingbar, hieß es. Markus Vogt: "Ich habe trotz aller Schwierigkeiten eine Art Aufbruchstimmung festgestellt. Ich hoffe, dass die Impulse in der Diözese weitergegeben werden." Michael Horper machte sich für die Landwirtschaft stark: "Der künftige Energiebedarf kann in Teilen durch nachwachsende Rohstoffe sichergestellt werden. Wir sind bereit, sie zu produzieren."

Unter dem Leitgedanken "Erntedank des Landvolks" stand der Bauernmarkt. Zum Abschluss zelebrierte der Bischof einen Gottesdienst in der Stiftskirche.

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