"Wir wollen die Belastung strecken"

MENNINGEN. Die Anlieger der Irreler Straße in Menningen müssen zunächst nur einen Teil ihrer Ausbaubeiträge zahlen. Das hat der Ortsgemeinderat einstimmig beschlossen.

Parallel zum Nachbardorf Minden (der TV berichtete) verändert sich derzeit auch das Ortsbild von Menningen erheblich. Verbands- und Ortsgemeinde gehen beim Kanal- und Straßenbau gemeinsam vor. Auch der Kreis war mit einem Teilstück der Hauptstraße (K 95) beteiligt. Gerade rechtzeitig zur Ratssitzung am Dienstagabend war ein Großteil der Irreler Straße mit zehn Zentimetern Tragdeckschicht fertig. "Der Belag ist noch warm", scherzte Ortsbürgermeister Peter Hinkes. "Es ist erfreulich für die Bürger, dass wir vor dem Winter so weit durch sind." Im unbebauten Teilstück werden derzeit noch Rohrleitungen verlegt, dann folgt auch dort ein Bestandsausbau. Am Montag sollen Kanalarbeiten an der Eisenacher Straße beginnen.Kostenerstattungen heben sich fast auf

Die VG-Werke erstatten für die Wiederherstellung der Irreler Straße 20 750 Euro. Im Gegenzug muss die Ortsgemeinde allerdings einen Investitionskosten-Zuschuss von 19 500 Euro an die Werke zahlen. "Das wurde in der Vergangenheit immer einseitig dargestellt", erinnerte Hinkes an Aussagen der Verwaltung. Für den Straßenbau werden die Anlieger der Irreler Straße per Einzelabrechnung herangezogen, weil die Straße von der übrigen Ortslage räumlich getrennt ist. Nur dieser Kernort lässt sich als zusammenhängendes Gebiet definieren und damit über so genannte wiederkehrende Beiträge abrechnen. Normalerweise müssten die Anlieger der Irreler Straße schon bei Baubeginn 100 Prozent der voraussichtlichen Kosten zahlen. Eine Horrorvorstellung vor allem für die Grundstücksbesitzer, die mit großen Flächen herangezogen werden. "Wir wollen die Belastung strecken", sagte Hinkes - was die Satzung ausdrücklich erlaubt. Der Rat beschloss daraufhin ein Stufenmodell. Die Anlieger bekommen zunächst einen Gebührenbescheid über 70 Prozent der Kosten, die sie voraussichtlich am Ende insgesamt zahlen müssen. Diese 70 Prozent werden wiederum erst in zwei Raten fällig: Die Hälfte am 15. Januar 2006, die andere Hälfte am 15. Juli 2006. Die Bescheide über die restlichen 30 Prozent verschickt die Verwaltung demnach erst im Herbst 2006. Die genaue Höhe hängt dann von der Abschlussrechnung ab. Unabhängig von diesem Stufenmodell kann jeder Anlieger eine Stundung der Zahlungen beantragen. Von den Gesamtkosten des Straßenbaus (165 000 Euro) übernimmt die Gemeinde einen Anteil von 30 Prozent. Jeder Anlieger zahlt zunächst 3,84 Euro pro Quadratmeter "gewichteter Fläche", die kompliziert berechnet wird. Unter anderem erhöht sich bei einer Bebauung des Grundstücks die Fläche, für die Beiträge gezahlt werden müssen. Ein Anlieger der Irreler Straße mit 1000 Quadratmetern gewichteter Fläche muss also zunächst 3840 Euro Ausbaubeiträge zahlen. Für Fragen steht die VG-Verwaltung zur Verfügung.

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