Wirte suchen Kompromiss

PRÜM. Die Markthallen-Wirte bei der Grenzlandschau/Comisa (GLS) würden ihre Stände gerne länger offen halten. Festzelt-Betreiber Werner Arens befürchtet dadurch stärkere Konkurrenz.

Nur ein gutes Dutzend Interessierter folgte der Einladung des Arbeitskreises Grenzlandschau/Comisa zur Manöverkritik im Landhotel Wenzelbach. Trotz der geringen Resonanz entwickelte sich eine lebhafte Diskussion über die GLS vom 30. April bis 4. Mai 2003 auf dem Ausstellungsgelände in Prüm. Stadtbürgermeister Hansgerd Haas betonte, die hochklassige Ausstellung sei nicht nur ein Verdienst des Arbeitskreises, sondern vor allem der Aussteller. Arbeitskreis-Vorsitzende Mathilde Weinandy dankte den Organisatoren Manfred Schuler und Georg Sternitzke sowie Feuerwehr, Deutschem Roten Kreuz, Polizei und Medien für die Unterstützung. Das neue GLS-Logo bewertete Weinandy als "einheitlich und pfiffig". Die neu gebaute Brücke habe sich bewährt, einen schnelleren und reibungsloseren Auf- und Abbau ermöglicht. Die Behebung der anfänglichen Statik-Probleme bei den Ausstellungszelten (der TV berichtete) habe keine zusätzlichen Kosten für die Stadt verursacht. Von 200 Fragebögen an die Aussteller kam rund ein Viertel zurück. Die große Mehrheit der Teilnehmer äußerte sich sehr zufrieden mit der Organisation. Konkrete Abschlüsse bei der Messe verzeichnete zwar nur gut die Hälfte der Befragten, aber der Großteil erwartete Folgegeschäfte. Fast alle wollen bei der GLS 2005 in Prüm aller Voraussicht nach wieder dabei sein. Bei der mündlichen Manöverkritik beklagten einige Standbetreiber aus der Markthalle, dass dort schon um 21 Uhr nichts mehr verkauft werden durfte. Diese Regelung hatten die Organisatoren im Vorfeld mit einem Teil der Standbetreiber vereinbart, um dem Festzelt am anderen Ende des Ausstellungsgeländes keine Gäste wegzunehmen. Diesen Kompromiss sah Festzelt-Betreiber Werner Arens durch die Kritik in Gefahr. Er stehe mit seinem Zelt als einziger auf der "verkehrten Seite", während die drei Ausstellungszelte alle hintereinander angeordnet seien. Arens: "Die Preisgestaltung in der Markthalle ist nicht erträglich für das Festzelt. Ohne Sponsoren funktioniert das Zelt schon seit Jahren nicht mehr. Wenn die Markthalle noch länger offen ist, brauchen wir das Festzelt nicht mehr aufzumachen." "Auch da werden Geschäfte gemacht"

Thomas Aigner, Vorsitzender des Gewerbevereins Bleialf und selbst Aussteller, brach eine Lanze für die Markthalle: "Das Bierchen am Abend in der Markthalle gehört für Aussteller dazu. Auch da werden Geschäfte gemacht. Wenn das nicht mehr möglich wäre, ginge ein Stück GLS-Kultur verloren." Aus den Reihen der Wirte kam der Vorschlag, für einen späteren Zutritt zum Festzelt nicht mehr den vollen Eintritt zu verlangen. Das erleichtere den Wechsel von der Markthalle, wenn das Abendprogramm im Zelt zum großen Teil vorbei sei. Ärger hatte es am ersten GLS-Abend gegeben, als kurz nach 21 Uhr plötzlich das Licht in der Halle ausging. "Das war eine Eigenmächtigkeit eines übereifrigen Elektrikers", erklärte Manfred Schuler die Panne. Die 21-Uhr-Regelung sei grundsätzlich ein guter Kompromiss. Der städtische GLS-Arbeitskreis wird alle betroffenen Standbetreiber und Wirte zu einem Treffen einladen, bei dem das Thema nochmals ausführlich diskutiert werden soll. Weinandy gab den Termin für die Comisa in St. Vith bekannt: 19. bis 23. Mai 2004. Der Termin für die GLS 2005 in Prüm steht noch nicht fest.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort