Worte gegen die Gleichgültigkeit

Die Stadt Bitburg hält das Andenken an ihre frühere jüdische Gemeinde wach. Bürgermeister Joachim Streit legt im Rahmen einer Gedenkfeier an die Reichspogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938 und an die jüdische Gemeinde Bitburgs auf dem Jüdischen Friedhof einen Kranz nieder.

Bitburg. (red) Rund 150 Schülerinnen und Schüler der Bitburger Schulen sowie zahlreiche Erwachsene hatten sich auf dem kleinen jüdischen Friedhof am Talweg versammelt, um der Opfer der Reichsprogromnacht zu gedenken.

In seiner Ansprache berichtete Bürgermeister Joachim Streit den Anwesenden von den Geschehnissen während der Reichspogromnacht im Jahr 1938 und wie dadurch die unsäglichen Leiden der jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger in Deutschland einen ersten Höhepunkt während der nationalsozialistischen Diktatur erlebten.

Auch in Bitburg gab es an jenem Novembertag organisierte Übergriffe der Nationalsozialisten, und die damalige Synagoge der jüdischen Gemeinde an der Ecke Rautenberg wurde geschändet.

Mit dem Wissen um die damaligen Geschehnisse, so Streit, müssten alle, die heute leben, verhindern, dass dergleichen jemals wieder in dieser Welt geschehen kann.

Erinnerungen an die jüdische Gemeinde wachhalten



Abschließend legte er zusammen mit einer Schülerin einen Kranz der Stadt an der Gedenktafel nieder. Das Orchester des St. Willibrord-Gymnasiums unter der Leitung von Helmut Nuka sorgte für eine würdige musikalische Umrahmung der Veranstaltung.

Seit vielen Jahren ehrt die Stadt Bitburg mit der Kranzniederlegung ihre ehemaligen jüdischen Mitbürger. Mit dieser Geste möchte die Stadt die Erinnerung an ihre ehemalige jüdische Gemeinde wachhalten, die von den Nationalsozialisten ausgelöscht wurde.

Aus diesem Grund soll die Gedenkfeier auch ein wichtiger Beitrag zum Geschichtsunterricht der vielen Kinder werden, die alljährlich mit ihren Lehrern und Lehrerinnen teilnehmen.

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