Wuchtiger Kopf, buschiger Schwanz

SCHLEIDEN. (dpa) Die in Deutschland sehr seltene Wildkatze lebt in einer vergleichsweise hohen Dichte im gesamten nordrhein-westfälischen Nationalpark Eifel.

50 Tiere wurden bei einer Zählung festgestellt und damit eine relativ hohe Populationsdichte, teilte der Nationalpark in Schleiden mit. Die Wildkatze sieht der Hauskatze sehr ähnlich, wirkt aber wegen ihres dichten Fells kräftiger. Die Wildkatzen in der Eifel bilden mit den Vorkommen in Rheinland-Pfalz, Belgien, Luxemburg und Frankreich die größte Population in Mitteleuropa. Experten gingen davon aus, dass sich die Streifgebiete der Tiere in dem 110 Quadratkilometer großen Nationalparks überlappen. "Bei Raumansprüchen von 400 bis 2000 Hektar pro Wildkatze kann von einer flächendeckenden Besiedlung des Großschutzgebietes in vergleichsweise hoher Dichte ausgegangen werden", sagte der Leiter der Abteilung für Forschung und Dokumentation im Naturpark, Michael Röös. Die Zählung des äußerst scheuen "Eifeltigers" erfolgte mit so genannten Fotofallen. An 119 Standorten wurden für jeweils drei bis fünf Tage Fotoapparate mit wärmeempfindlichen Sensoren aufgestellt. Wildkatze vor 100 Jahren fast ausgerottet

Angelockt wurden die Tiere mit dem für sie unwiderstehlichen Duft gemahlenen Baldrians. Typische Merkmale der Wildkatze sind der breite wuchtige Kopf, der buschige Schwanz mit schwarzen Ringen und die verwaschen getigerte Zeichnung des Fells. Ursprünglich war die Wildkatze in weiten Teilen Europas stark verbreitet. Einschnitte in die Lebensräume und eine intensive Jagd führten vor 100 Jahren beinahe zur Ausrottung. Infos rund um den Nationalpark in Schleiden gibt es unter Telefon 02444/9510-0.

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