Wundersame Thesen

Professor Friedhelm Hengsbach liebt offensichtlich die Provokation. Dennoch schaffte er es nicht, die Zuhörer aus der Reserve zu locken. Manch wundersame These führte eher zu Lähmung und fragenden Blicken. Dass der Pater eine Lanze für das Solidarprinzip brechen würde, war zu erwarten. Aber wie er angebliche "Legenden" handstreichartig wegwischte, ist kaum nachvollziehbar. Beispiel Staatsverschuldung: Wenn die jeweilige Regierung immer nur neue Kredite aufnimmt, statt den Schuldenberg abzutragen, mögen die privaten Haushalte davon zunächst wenig spüren. Doch irgendwann kommt das dicke Ende, denn die Schulden von heute sind die Steuern von morgen. Beispiel Rentenfinanzierung: Hengsbach macht es sich zu leicht, wenn er fordert, die wenigen Erwerbstätigen müssten nur produktiv genug sein. Vor der demografischen Entwicklung und ihren Folgen hat die Politik lange genug die Augen verschlossen. m.hormes@volksfreund.de

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