Zählbarer Erfolg nur auf Landesebene

BITBURG. Bitburgs Wähler wissen sehr wohl zwischen Stadtrat oder Landtag zu unterscheiden. Mit knapper Mehrheit hatten die Sozialdemokraten in der Stadt die Nase vorn vor den Christdemokraten. In der kommunalen Wählergunst trennen die beiden Volksparteien Welten.

Die spannendste Frage bei Landtags- und Bundestagswahlen in Bitburg ist, wohin sich Wähler von FBL und Liste Streit orientieren. Beide Gruppierungen sehen sich als Freie Wähler Gruppe (FWG) und erreichten zusammen rund 41 Prozent der Wählerstimmen bei der Stadtratswahl. Zur Landes-FWG sind die Wähler jedenfalls nicht gewechselt. Die war zwar mit einer Landesliste angetreten, in Bitburg wurde dieses Engagement aber nirgends sichtbar. Dies zeigt deutlich, wie die Freien aus der Stadt über das Unterfangen der Landes-Freien dachten. Die Wahl-Analyse lässt den Schluss zu, dass die SPD und Monika Fink von diesem Stimmen-Reservoir profitierten. Der SPD-Bewerberin gelang auch in Bitburg das Kunststück, am Ende vor Michael Billen (CDU) zu liegen. Einen Rückstand von sechs Prozentpunkten bei der Landtagswahl 2001 verwandelte sie in einen Drei-Prozentpunkte-Vorsprung. Fink kam auf 42 Prozent der Wahlkreisstimmen, Billen auf 39. Der Trend zu den Sozialdemokraten verstärkte sich zudem bei den Landesstimmen. Dort vergrößerte die SPD ihren Vorsprung auf die CDU. Lag sie 2001 mit 44 Prozent sieben Prozentpunkte vor den Christdemokraten, so waren es 2006 bei 47,1 Prozent satte 13 Prozent. Dieser Wahlausgang dürfte dem städtischen SPD-Ortsverein gefallen. Er sollte jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass auf kommunaler Ebene die Sozialdemokraten nur noch auf dem Papier drittstärkste Kraft sind. Denn nach dem Austritt von Manfred Kürten (der TV berichtete) aus der Partei, besteht die SPD-Fraktion im Stadtrat - falls dann doch einmal alle Mitglieder auch bei Sitzungen anwesend sind - nur noch aus drei Mitgliedern. Die FBL stellt hingegen vier Vertreter. Bei der städtischen CDU, deren Wähler seit jeher nicht unbedingt mit der Politik der Kreis-CDU konform gehen, wird intern wohl weiter diskutiert werden, mit welchen Themen und mit welchen Köpfen die Partei aus dem Formtief kommen kann. Nur in Stahl lag sie bei Erst- und Zweitstimmen (sowie bei den Briefwählern Billen) vor der Konkurrenz.

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