Zahlenwerk mit Nachfrage-Effekt

KÖRPERICH. Im kommenden Jahr müssen Kreis Bitburg-Prüm, Verbandsgemeinde Neuerburg und Ortsgemeinde Körperich weniger für den Betrieb des Gaytal-Parks in Körperich bezahlen. Voraussichtlich 212 500 Euro müssen die drei Gebietskörperschaften berappen.

Zahlen lügen nicht. Sie sind aber manchmal so verwirrend, dasssie niemand deuten kann. So geschehen bei der jüngsten Sitzungdes Verbandsgemeinderats Neuerburg. Da ging es um das Geld, dasdie VG zahlen muss, damit der Gaytal-Park weiter Menschen dieTechnik näher bringen kann (der TV berichtete). Besucherzahl steigt um sechs Prozent

Bei der Sitzung der Zweckver-bandsversammlung wurden die Zahlen noch einmal genau erklärt. Schließlich herrschten bei der Sitzung des VG-Rats zwei Ansichten vor. Während die einen von einem Anstieg der Umlage sprachen, sahen die anderen die Umlage sinken.

Den Mitgliedern des Zweckverbands gab deshalb Gaytal-Park Geschäftsführer Carl Diederich eine kleine Nachhilfestunde in Sachen Buchführung. Die Verwirrung um die Umlage hängt nämlich damit zusammen, dass die Verbandsumlage für die VG Neuerburg und die Ortsgemeinde Körperich für 2003 um den als Schuldendiensthilfe gewährten Betrag verringert dargestellt wird.

Rechnet man das Geld für den Schuldendienst wieder hinein, werden die Zahlen vergleichbarer. Im Jahr 2001 betrug die Umlage 238 313 Euro, 2002 lag sie bei 232 842 Euro. Für 2003 ist eine Verbandsumlage von 212 500 Euro geplant. Um es jedoch wieder ein wenig komplizierter zu machen, müssen zum 2001er Betrag noch 35 000 Euro gerechnet werden. Die stammen aus Rücklagen des Zweckverbands. Somit läge der wirkliche Betrag der Umlagen für 2001 bei gut 272 000 Euro.

Neben solchen theoretischen Zahlenspielen ging es auch um die Auswirkungen des Naturpark-Südeifel-Desasters. Zweckverbandsmitglied Lothar Penning wollte wissen, ob der Naturpark mit seiner dezimierten Mannschaft seinen vertraglichen Verpflichtungen überhaupt noch nachkommen könne. Kann er, wurde Penning beschieden. "Die restlichen Mitarbeiter sind in der Lage, die Pflege und Dienstleistungen zu erbringen", sagte Diederich.

Wenig weiterhelfen konnte der stellvertretende Zweckverbandsvorsitzende Landrat Roger Graef, als um es um die Frage ging, ob der Kreis nicht seine Beteiligungen an Einrichtungen auf den Prüfstand stellen will. Und damit auch den Gaytal-Park. "Die Fraktionen im Kreistag wollen das. Da ist aber bisher noch nichts passiert. 2004 soll das aber in Angriff genommen werden", sagte Graef.

Anschließend wurde wieder einmal die Grundsatzdiskussion darüber geführt, ob die Einrichtung Gaytal-Park auf Dauer finanzierbar ist. Diese Wortwechsel blieben wie immer ohne Ergebnis.

Als Erfolg bezeichnete Stephan Kohler vom Gaytal-Park das vergangene Jahr. Mit gut 14 000 Besuchern verzeichnete der Park 2002 ähnlich viele Eintritte wie im Rekordjahr 2000 und sechs Prozent mehr als im Jahr 2001. 60 Veranstaltungen organisierte das Park-Team, darunter eine literarische Wanderung "Auf den Spuren von Victor Hugo", einen Zirkusworkshop sowie einen Medien-Workshop in Zusammenarbeit mit der Eifelredaktion des TV .

Außerdem wurde ein Schritt auf dem Weg zur Barrierefreiheit gemacht. Die Brücke über den Gaybach wurde fertiggestellt. Und im Wirtschaftsplan 2003 sind 87 000 Euro - der mit Abstand größte Einzelposten - enthalten, um die behindertengerechte Erschließung des Parks zu vollenden.

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