Zankapfel Schulentwicklung

BITBURG-PRÜM. (mr) Im Eifelkreis Bitburg-Prüm soll es demnächst eine so genannte Perspektivplanung für Schulen und Kindertagesstätten geben. Diesen Antrag hat die CDU-Fraktion am Montag im Kreistag durchgesetzt. Den von der SPD geforderten Schulentwicklungsplan lehnte das Gremium ab.

Als eine "Steilvorlage" für das Auflegen eines Schulentwicklungsplans hatte Rainer Hoffmann (SPD) die Raumnot am St. Willibrord-Gymnasium und an der Otto-Hahn-Realschule bezeichnet. Vor dem Hintergrund des demografischen Faktors müsse man offen sein für verschiedene Modelle.Schmerzhafte Konsequenzen

"Die Konsequenzen könnten ja durchaus auch weh tun", betonte Hoffmann mit Blick auf die Union. An der bissen sich die Genossen am Montag derweil erneut die Zähne aus. Laut Fraktionschef Patrick Schnieder will die CDU nämlich die Kindertagesstätten in eine derartige Planung mit einbeziehen. Zudem sei es die Aufgabe der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD), über Schließungen oder über den Fortbestand von Schulen zu entscheiden. Die von der CDU gewünschte Perspektivplanung soll eine räumlich differenzierte, mittelfristige Bedarfsprognose für die Betreuungseinrichtungen und die verschiedenen Schulen im Eifelkreis erzielen. Der von der SPD favorisierte Schulentwicklungsplan soll angesichts der Bevölkerungsentwicklung die Veränderung der Schullandschaft berücksichtigen, um rasch darauf reagieren zu können. Elfriede Graupeter (FWG) zeigte sich über den Antrag der SPD sehr erstaunt, da ihre Fraktion einen Schulentwicklungsplan schon vor Jahren gefordert habe. Gleichzeitig fand sie den Antrag der CDU "sehr bedenklich". Die Perspektivplanung sei nur ein neuer Name, der zwei Fachbereiche vereine. Graupeter: "Es ist schlimm, dass wir hier an der Wirklichkeit vorbeigehen." Auch Roswitha Biwer (Bündnis 90/Die Grünen) stufte das Thema insgesamt als wichtig ein. Sie forderte derweil mehr Zeit, um ein solches Projekt gut vorbereiten zu können, wie zum Beispiel im Schulträgerausschuss.Schulen sollen attraktiver sein

Vor dem Hintergrund, dass immer weniger Kinder die Hauptschule besuchten, müsse zudem auch die Frage gestellt werden, wie die Schulen im Eifelkreis attraktiver gemacht werden könnten. Angesichts der sich stark ähnelnden Stoßrichtungen fragte FDP-Chefin Marie-Luise Niewodniczanska: "Kann man da nicht auf einen gemeinsamen Nenner kommen? Das müsste doch möglich sein." Bei Rainer Hoffmann lief die Liberale damit offene Türen ein. "Die gemeinsame Schnittmenge ist so groß, dass die CDU unserem Plan zustimmen könnte", meinte der Sozialdemokrat und machte einen letzten Versuch: "Wir wollen doch im Prinzip das Gleiche". Offenbar nicht ganz: Die mit der absoluten Mehrheit im Bitburg-Prümer Kreistag vertretene CDU-Fraktion setzte am Ende sich und damit ihre Perspektivplanung durch.

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