Zimmermann muss in die Insolvenz

ECHTERNACHERBRÜCK/IRREL. In wirtschaftlichen Turbulenzen geraten sind Teile der Zimmermann-Gruppe aus Echternacherbrück und die Firma Koster-Metallbau aus Irrel. Rund 120 Arbeitnehmer sind von den beantragten Insolvenzen betroffen.

Schon wieder mussten alteingesessene Firmen aus der Eifel den Gang zum Insolvenzrichter antreten. Neben dem Prümer Holzbau (der TV berichtete) sind auch die Firmen Koster Metallbau aus Irrel und die zur Zimmermann-Gruppe gehörende Einzelfirma Zimmermann, die Zimmermann Gmbh und die Impra GmbH von der Insolvenz betroffen. Dezember-Löhne stehen noch aus

Als Grund für den Gang zum Konkursrichter nennt die Firma Zimmermann Probleme mit schleppenden Zahlungseingängen, die schlechte Wirtschaftslage und die schwache Nachfrage. Diese Faktoren hätten auch dazu geführt, dass man zu nicht mehr auskömmlichen Preisen arbeiten musste, um überhaupt an Aufträge zu kommen. Man habe diese Aufträge auch angenommen, um die bestehenden Arbeitsplätze zu erhalten, teilt die Firma mit. Am Ende blieb der Geschäftsführung nur der Gang zum Amtsgericht, um dort die Insolvenz für einen Teil der Zimmermann-Gruppe zu beantragen. Nach Angaben der Geschäftsführung arbeiten einschließlich der Niederlassung in Sachsen-Anhalt, der BJL-GmbH, rund 100 Mitarbeiter in den betroffenen Unternehmen. Die zur Gruppe ebenfalls gehörende luxemburgische Zimmermann & fils S.à.r.l. in Echternach ist nicht von der Insolvenz betroffen. Die vorläufige Insolvenzverwaltung hat Rechtsanwalt Jean-Olivier Boghassian aus dem saarländischen Kleinblittersdorf übernommen. "Ich habe noch keinen genauen Überblick darüber, wie es um die Firma bestellt ist", sagt der Jurist. Zuerst müsse man sich die Situation auf den Baustellen der Firmen ansehen. Es müsse geklärt werden, "was wir noch brauchen, damit weiter gearbeitet werden kann". Auch gelte es sicherzustellen, dass die Mitarbeiter ihre Gehälter erhalten. Nach Angaben Boghassians stehen die Dezember-Löhne noch aus. Der vorläufige Insolvenzverwalter, der bis zur Eröffnung des Verfahrens gemeinsam mit der bisherigen Geschäftsführung für die Geschicke der Firmen verantwortlich zeichnet, will die Mitarbeiter der betroffenen Firmen der Zimmermann-Gruppe in einer Betriebsversammlung am Freitag über das weitere Prozedere informieren. Die Mitarbeiter sind nach Worten des Betriebsratsvorsitzendem Stefan Blum "nicht begeistert", von den neuen Entwicklungen. Er ist sich aber sicher, dass Geschäftsleitung und Insolvenzverwalter "alles versuchen werden, damit es weiter geht." Ebenfalls Insolvenz beantragt hat die Arno-Koster-Metallbau aus Irrel. Rund 20 Mitarbeiter sind dort beschäftigt. Weitere Informationen über das Insolvenzverfahren gibt es bisher nicht. Inhaber Arno Koster war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

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