Zu früh für Arbeiter

Gerd Zillien hat Recht. Die Termine für Rats- und Ausschuss-Sitzungen in der Verbandsgemeinde Bitburg-Land sind ausgesprochen arbeitnehmerfeindlich. Welcher abhängig Beschäftigte kann es sich - gerade angesichts der aktuellen Arbeitsmarktlage - schon erlauben, mitten am Tag den Arbeitsplatz zu verlassen, um seinem kommunalpolitischen Ehrenamt nachzugehen? Auch wenn jeder Arbeitnehmer das Recht dazu hat, werden viele einen Teufel tun, das Verhältnis zu ihrem Arbeitgeber durch derartige Konfliktpunkte zu belasten. Und auch Selbständige können sich die Nachmittagsstunden, in denen sie Kontakte zu Behörden oder Firmen knüpfen, nur schwer von der Arbeitszeit abknapsen. Das Argument, dass die Mandatsträger zu einem großen Teil in der Landwirtschaft arbeiten und in den frühen Abendstunden nicht an den Sitzungen teilnehmen können, wiegt die Nachteile des frühen Sitzungsbeginns bei weitem nicht auf. Denn schließlich muss die Zusammensetzung des Verbandsgemeinderates ja langfristig nicht so bleiben. Spätere Sitzungszeiten würden die Stühle am Verbandsgemeinderatstisch vielleicht auch für Vertreter von Berufsgruppen attraktiv machen, die derzeit deutlich unterrepräsentiert sind. Und als Kompromiss bliebe ja immer noch, die Sitzungszeiten alternierend früher und später beginnen zu lassen. In dieser Frage würde etwas mehr Flexibilität dem Rat mit Sicherheit gut tun. h.thelen@volksfreund.de

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