Zu viel Lärm am Spittel?

Bitburg · Geplätscher am Brunnen, Gelächter vorm Bierhaus: Anwohner sollen sich bei der Stadt beschwert haben, dass es in den Abendstunden am Spittel zu laut zugehe. Die Fontänen hat man kleiner gedreht, aber an Kundschaft wird es eher mehr: Noch drei weitere Gastronomie-Betriebe sollen öffnen.

 Zu hoher Geräuschpegel? Der ein oder andere ärgert sich über zu viel Lärm am Spittel – besonders am Abend. TV-Foto: Markus Angel

Zu hoher Geräuschpegel? Der ein oder andere ärgert sich über zu viel Lärm am Spittel – besonders am Abend. TV-Foto: Markus Angel

Foto: (e_bit )

Bitburg. Kaum plätschert es auf dem Spittel, wird es laut in der Stadt: Manche Anwohner sollen sich - so heißt es unter vorgehaltener Hand - daran stören, dass der Brunnen besonders am Abend, sagen wir, unüberhörbar sei. Kann das sein? Gerade das Fontänen-Wasserspiel auf dem bewusst recht nüchtern gehaltenen Platz, der zum Auftakt des Kultursommers Rheinland-Pfalz im Mai eingeweiht wurde, ist doch einer der Anziehungspunkte an jetzt immer heißer werdenden Tagen. Doch schluckt die offene Gestaltung eben auch keine Geräusche. Deshalb soll es sogar das Angebot einer Baumspende gegeben haben - die die Stadt jedoch dankend abgelehnt haben soll: Es ist Teil des Gestaltungskonzepts, dass lediglich ein Baum den Spittel ziert. Und der steht dort ja schon: die Zerreiche.
Während das Wasser mehr oder weniger laut durch die neu verlegten Leitungen rauscht, will der ein oder andere Bitburger, vom TV auf das angebliche Ärgernis angesprochen, allerdings lieber schweigen. Ebenso wie die Stadt. Auf die Frage, ob Beschwerden eingegangen seien, antwortet Pressesprecher Werner Krämer: "Offiziell nicht." Und die Baumspende? Davon wisse er nichts.
Dann rückt Krämer aber damit heraus, dass "vor einigen Wochen das Brunnen-Programm für die Abendstunden umgestellt" worden sei. "Wenn die Fontänen nicht so hoch sind, macht es auch keinen Krach", sagt er. Damit sei die Sache jetzt "aus der Welt".
Aber nicht nur am Brunnen, auch an der guten Laune soll man Anstoß genommen haben. Immerhin hat im Mai auch das Bierhaus am Spittel eröffnet - mit 120 Sitzplätzen unter freiem Himmel. Und dort dürfen die Bitburger bis 23 Uhr auch fröhlich plaudernd draußen sitzen.
Daran halte man sich auch stets, sagt Marco Raskob, der zusammen mit Michael Müller das Bierhaus betreibt. Aus diesem Grund bestehe auch "unsererseits kein Stör- oder Beschwerdepotential". Das Gegenteil sei der Fall: Sowohl Gäste als auch Anwohner fühlten sich wohl und empfänden auch den Brunnen "definitiv nicht als zu laut".
Nachfrage bei einem von nebenan, der es wissen muss: "Das ist für mich keine Stress-Situation", sagt Hanno Kurth vom Elektrogeschäft EP Kurth. Er bestätigt: Die Ausschank-Zeiten würden von den Wirten eingehalten.
Umso besser, wenn sich jemand an ein bisschen Leben nicht stört. Denn rund um den Spittel wird das früher oder später noch mehr werden: Eine Eisdiele öffnet in kurzer Zeit neben dem Bierhaus, mittelfristig soll nach TV-Informationen gegenüber eine Bäckerei hinzukommen. Und Hanno Kurth selbst hat einen Leerstand in der Poststraße, dessen Vermietung "bisher durch die Bauarbeiten gestört war, aber ich bin in Verhandlungen". Offiziell will er noch nichts verraten, doch: "Es wird sich sicher bald etwas Positives ergeben."
Der neue Platz sei für die Einzelhändler "eine echte Bereicherung", sagt daher auch Nicole Fandel vom Modegeschäft Nickel Fashion. Dann erzählt sie: "Das Thema Lärm hatten wir ja gerade: Wir haben eine ältere Frau kennengelernt, die gegenüber eine Wohnung gekauft hat. Da haben wir uns auch gefragt: Ob das gut geht? Weiß sie, dass da das Bierhaus ist?" Aber wenn man in der Stadt wohne, müsse man auch mit einem gewissen Lärmpegel rechnen, findet Nicole Fandel. "Es wäre schade, wenn das jetzt boykottiert wird."

Wie finden Sie den neuen Spittel? Schicken Sie uns Ihre Meinung an eifel@volksfreund.de. Vergessen Sie nicht Ihren Namen und Wohnort.

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