Zufahrt über Berg und Tal

PRÜM. Der Rat der Stadt Prüm hat am Dienstagabend in einer leidenschaftlich geführten Debatte die Möglichkeiten einer neuen Zuwegung für das Postferiendorf diskutiert. Die Freizeitanlage soll womöglich schon in Kürze massiv erweitert werden. Der Vorschlag der FWG, eine neue Straße von der B 265 durch das Tettenbachtal zu bauen, stieß zum Teil auf Skepsis. Nach ausführlichem "Gedankenaustausch" vertagte sich der Rat.

Im Stadtrat gibt es unterschiedliche Auffassungen zum Bau einer neuen Zufahrtsstraße für das Postferiendorf. Dies hatte der Chef der prümer Bürgerbewegung (PBB), Walter Braus, bereits im März erkannt und klar gestellt: "Wir sind nicht bereit, Planungsaufträge zu vergeben, die der Stadt Kosten verursachen und denen kein Ratsbeschluss zugrunde liegt. Ein solcher Beschluss liegt auch nach der jüngsten Sitzung nicht vor. Dort ging es in erster Linie um einen Vorschlag von FWG-Fraktionschef Erich Reichertz. Der brachte am Dienstagabend in der Aula des Konvikts eine völlig neue Variante ins Spiel. Seiner Meinung nach solle die neue Straße zum Feriendorf nämlich nicht vom Stadtwald aus durch den Tettenbusch führen (der TV berichtete), sondern direkt durch das Tettenbachtal. "Wir kennen alle das Verkehrsproblem in der Langemarckstraße", wetterte Reichertz. Zudem sei es schwierig, den Feriendorfbesuchern klar zu machen, über Walcherath zu ihrem Urlaubsdomizil zu fahren. "Wir dürfen diese Leute nicht für dumm halten." Zudem bat der FWG-Mann darum, den Tettenbusch zu verschonen und stattdessen ernsthaft darüber nachzudenken, von der B 265 aus eine Straße durch das Tettenbachtal Richtung Ex-Housing und von dort direkt ins Feriendorf zu planen. Diese Variante würde zudem eine deutliche Entlastung für die Bewohner der Langemarckstraße bringen. Für Horst Follmann (CDU) bedeutete der Reichertz-Vorstoß eine Variante mit einigen Fragenzeichen: "Wie gefährlich ist die neue Einmündung?" und "Wie sieht es mit den Kosten aus?", wollte er wissen. Der scheidende Bürgermeister Hansgerd Haas (FWG) erinnerte sich an eine Ortsbesichtigung, bei der klar geworden sei, dass es sich bei der Tettenbusch-Lösung um die kostengünstigste Lösung handele. Haas: "Es geht jedenfalls darum, den Verkehr aus den Wohngebieten heraus zu halten." Walter Braus plädierte indes dafür, die Planungen so lange zurückzustellen, "bis wir wissen, was die Wasserbehörde sagt." Auf die Seite der Verwaltung, die die Zufahrt durch den Tettenbusch favorisiert, stellte sich Planer Wolfgang Scheuch. Die Straße durch das Tettenbachtal sei allein aus topografischen Gründen und womöglich sogar wegen des Wasserschutzes "nicht tragbar". Trotzdem gab sich Erich Reichertz weiter kämpferisch: "Geht vor Ort gucken und überzeugt euch!" Bei der Abstimmung lehnte der Rat die ebenfalls von der FWG vorgeschlagene Verlegung der neuen Straße aus dem Tettenbusch an den Waldrand ab. Gleichzeitig gab das Gremium mehrheitlich grünes Licht dafür, die Tettenbach-Variante zu überprüfen. Gleichzeitig erklärte sich der Rat grundsätzlich erneut bereit, wegen der zu erwartenden höheren Verkehrsbelastung, das Feriendorf über eine neue Zufahrt zu erschließen.

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