Zur Strafe Toilette putzen

HILLESHEIM. (fs) Gelebter Brauch: Mehr als 40 Menschen sahen zu, wie der Verurteilte Bernhard Schauster als Toilettenmann das Multifunktionswachhaus, "Marke Dixi", zur Strafe putzte.

"Gegen dieses Urteil werde ich Revision einlegen", rief der angeklagte Bernhard Schauster über den Hillesheimer Rathausplatz. Amtsrichter Andreas Schmitz und Advocatus Christoph Bröhl standen dem Standgericht vor und verkündeten im Namen des närrischen Volkes: "Der Angeklagte muss das bei den Kappensitzungen zu Unrecht eingesammelte Geld als Toilettenmann in Heller und Cent zurückzahlen." Der sofortigen Vollstreckung wohnten über 40 Personen bei und sahen, wie der Verurteilte seine Strafe - das gründliche Fegen des Rathauseinganges - vornahm. Anschließend putzte er das Beweisstück "Multifunktionswachhaus, Marke Dixi". Kai Bohn, Sitzungspräsident des Hillesheimer Karnevalsvereins, stellte fest, dass das Toilettenhäuschen nicht das gestohlene Wachhaus des Jünkerather Prinzen Martin I. ist. Von Spenderlaune beseelt und von Amtshilfe getrieben, überreichte er es den "Prinzenoppasgeschwader aus der Grafschaft Obere Kyll." Und voller Dankbarkeit bemerkte Prinzenführer Dieter Klaus: "Wenn wir gerufen werden, eilen wir freudig herbei." Hillesheims amtierende Prinzessin Petra I., begleitet von ihrem Adjudanten, bemerkte erleichtert: "Endlich ist der Unhold gefasst." Ludwig Thelen, erster Vorsitzender im HKV, sagte: "Frevel von Bedürfnisbetrügereien werden auch in Zukunft in unserer närrischen Stadt hart bestraft."

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