Zwei mal sieben ist ein Jahr

PRÜM. Die 46. Ausstellung der Europäischen Vereinigung Bildender Künstler aus Eifel und Ardennen (EVBK) ist derzeit in der Abtei zu sehen. Und erneut haben sich die Organisatoren einige Spezialitäten ausgedacht.

Da ist einerseits die "kleine Ausstellung in der großen", wie EVBK-Präsident Dieter Boeminghaus die jährliche Sonderaktion nennt: Unter dem Motto "Licht und Schatten" haben die Künstler neben ihren großen Werken Bilder und Collagen im Format DIN A 5 eingereicht. Erneut hat sich Boeminghaus dazu eine Geschichte aus dem fabelhaften Land Vapakulenien ausgedacht. Dort nämlich, weiß der Präsident zu berichten, werden diese Bilder verschenkt, um einem Menschen eine Freude zu machen. Im realen Eifel-Ardennenland sind sie etwas teurer: 25 Euro kostet ein vapakulenisches Werk(chen). Sogar akustische Kunst aus dem Fabel-Land war erstmals in der Abtei zu hören: Die Mitglieder der Jazz-Initiative Eifel interpretierten "Musik aus Vapakulenien" (der TV berichtete).Die Jahreszeiten der Farbe

Freude macht dem Aachener Architektur-Professor unterdessen ein weiteres Projekt: Erstmals präsentiert die EVBK einen großformatigen Kalender. Das Konzept stammt von Boeminghaus selbst, die abgedruckten Motive vom peruanischen Künstler Antonio Maro. Auch der Kalender hat eine besondere Geschichte, die bereits im Titel "Die sieben Jahreszeiten der Farbe" angedeutet wird: Nicht der Monat als das üblicherweise "ordnende Prinzip" soll dabei im Vordergrund stehen, sondern die Zahl sieben. Denn die, sagt Boeminghaus, sei die "natürlichere" Zahl: "Die einzelne Woche und der Arbeitstag, das Wochenende, Feiertage und Ferien übernehmen längst die strukturierende Rolle des ganzen Jahres." Außerdem finde man die Sieben unter anderem im Farbkreis und in den Ringen des Regenbogens. Deshalb stehe sie auch für "ein schlüssiges System, das sowohl auf der exakten materiellen Ebene als auch auf der geistigen seine Entsprechungen hat". Und deshalb ist auch der EVBK-"Jahresplaner" anders sortiert als gewohnt. Das am Fußende abgedruckte Kalendarium zeigt jeweils drei Monate: einen vollständigen in der Mitte sowie zusätzlich ein bis zwei Wochen des Vormonats und des folgenden. Das ergibt bei Boeminghaus sieben "Jahreszeiten" und Kalenderblätter. Als Zugabe bietet dieser Kalender jedoch sieben weitere Motive, die man je nach Stimmung aufblättern kann. Der erste Kalender-Künstler aus den Reihen der EVBK ist der Maler und Bildhauer Antonio Maro, der den Farben-Zyklus eigens für dieses Projekt fertigte. 1950 kam der gebürtige Peruaner nach Europa, seit 25 Jahren lebt er im ostbelgischen Hauset. Vor zwei Wochen wurde er 75 Jahre alt, der Kalender ist deshalb für Boeminghaus auch ein Geburtstagsgeschenk an den Künstler. Maros Arbeiten waren rund um die Welt zu sehen, er ist mit vielen internationalen Preisen ausgezeichnet, Mitglied der Europäischen Akademie der Kunst und Wissenschaften sowie "Fellow of the World Academy of Art, Science and Humanity". Der Kalender ist während der Ausstellung erhältlich. Offizielle Vorstellung am Samstag, 17. August, 15 Uhr, in der Abtei.

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