Zwei sind zwei zu wenig

BITBURG. Zwei von der Bundesrepublik finanzierte Fahrzeuge für den Katastrophenschutz werden heute an das DRK übergeben. Nach dieser Lieferung fehlen aber weitere zwei Wagen, die der Bund schon längst zur Verfügung gestellt haben müsste.

Schmuck sehen sie aus, die neuen Katastrophenschutzfahrzeuge, die die Bundesrepublik dem DRK zur Verfügung stellt. "Der Betreuungslastkraftwagen und der Betreuungskombi dienen dem Katastrophenschutz", sagt Rainer Hoffmann, beim DRK-Kreisverband Bitburg-Prüm zuständig für diesen Bereich. Der Betreuungskombi (40 000 Euro) wird laut Hoffmann in Bitburg stationiert und ist Teil der Schnelleinsatzgruppe (SEG) "Betreuung", die vom Ortsverein Bitburg übernommen wird. Der LKW wird in Zukunft in Holsthum stationiert sein. Dort hat der DRK Ortsverein Irrel seine Garage. Das rund 70 000 Euro teure Gefährt dient der SEG "Verpflegung". "Nach dieser Lieferung fehlen uns weiterhin zwei Fahrzeuge", sagt Hoffmann. Die müsste der Bund ebenfalls zur Verfügung stellen - hat er aber bisher nicht getan. Und so wie es aussieht, wird das auch noch Jahre dauern. Wenn alles gut läuft rechnet Hoffmann damit, dass frühestens 2006 ein weiterer Betreuungskombi ausgeliefert wird, der dann in Neuerburg stationiert würde. Außerdem fehlt es an einem Krankentransportwagen mit vier Tragen. Hoffmann: "Vor 2010 wird sich da wahrscheinlich nichts tun." Die Forderung nach zwei weiteren Fahrzeugen hat nichts mit überzogenem Anspruchsdenken zu tun, sondern mit einer Bringschuld. Schließlich sind Kreis Bitburg-Prüm, DRK Bitburg-Prüm und die Bundesrepublik seit dem Jahr 2000 gemeinsam für den Katastrophenschutz im Kreis verantwortlich. Und bis auf den Bund haben alle ihre Zusagen über die Ausstattung mit Fahrzeugen eingehalten. Neun Fahrzeuge stellt das DRK, sechs der Kreis, fünf bislang der Bund. 600 Rotkreuzler stehen kreisweit bereit, um im Not- oder Krisenfall zu helfen. Alarmiert werden die Katastrophenschützer bei einer ganzen Bandbreite von Aufgaben. Sie reicht von der Großveranstaltung über Naturkatastrophen und Einsätze nach Terror-Anschlägen bis hin zur Evakuierung von Menschen bei Bombenentschärfungen. Insgesamt 24 Fahrzeuge vom Anhänger über den Neun-Sitzer bis hin zum LKW müssten im Kreis vorhanden sein. Derzeit sind es 21, nach der Übergabe sind es 22. Hinter dieser scheinbar merkwürdigen Addition verbirgt sich die Tatsache, dass die Katastrophenschützer im Kreis ein Fahrzeug wieder abgeben sollen. Es handelt sich dabei um den so genannten Arzttruppwagen (Baujahr 1987). Den hatten die Bitburg-Prümer DRKler vom den Trierer Maltesern als so genanntes Platzhalter-Fahrzeug bekommen. Das bedeutet: Anstelle des eigentlich für den Ortsverein Irrel vorgesehenen LKW gab es erst einmal den Kleinbus. Und weil nun der LKW für Irrel da ist, muss das Fahrzeug weg. Auch wenn der Ortsverein Neuerburg den Arzttruppwagen gut gebrauchen könnte. Den ehrenamtlichen Helfern von der Enz fehlt schließlich ein Fahrzeug. "Warum das Fahrzeug nun abgegeben werden soll, kann ich nicht verstehen", sagt Rainer Hoffmann. Er hofft, dass sich eine Lösung findet und der Wagen doch noch im Kreis bleiben kann.

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