Zwischen Kanzleramt und Feldforschung

BITBURG. (red) Politik wird in Berlin gemacht, Diplomarbeiten an Universitäten - doch was hat das mit Jugendfeuerwehr (JFW) zu tun? 40 Jahre alt wurde die deutsche Jugendfeuerwehr im Jahr 2004 und feierte das bei einem Empfang mit Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) als Schirmherrn in Berlin. Feiern kann auch die JFW Waxweiler, und zwar ihr 30-jähriges Bestehen.

"Jugendfeuerwehr - ein Spagat zwischen feuerwehrtechnischer Ausbildung und allgemeiner Jugendarbeit", so lautet der Titel der Diplomarbeit von Kerstin Molter an der Katholischen Fachhochschule Mainz. Die eigentliche Jugendarbeit findet in den Jugendfeuerwehren vor Ort statt, so auch in den 46 Jugendfeuerwehren mit ihren 678 Mitgliedern - davon 182 Mädchen - des Landkreises Bitburg-Prüm. Der Kreisjugendfeuerwehrverband versteht sich als ein moderner, zukunftsorientierter Jugendverband für Kinder und Jugendliche im Alter von 10 bis 18 Jahren.10 000 Stunden im Dienst der Jugend

Mädchen in der Jugendfeuerwehr sind heut zu Tage eine Selbstverständlichkeit, genau so wie grenzüberschreitende Freundschaften und gemeinsame Ferienfreizeiten, egal ob nach Luxemburg, Belgien, Holland oder Polen. Einen runden Geburtstag feierte die Jugendfeuerwehr Irrel im vergangenen Jahr - ihr 30-jähriges Bestehen genauer gesagt - und in diesem Jahr feiern die JFW Waxweiler und der Kreisjugendfeuerwehrverband ihr 30-jähriges Bestehen. Jedes Jahr finden Zeltlager statt, entweder auf Kreis- oder auf Verbandsgemeinde-Ebene. Um dies zu ermöglichen, wurden eigene Mannschaftszelte angeschafft, die im vergangenen Jahr in einem vierwöchigen Arbeitseinsatz vom Vorstand des Kreisjugendfeuerwehrverbandes gereinigt und neu imprägniert wurden. Dazu stellte ein Fensterhersteller kostenlos Halle, Gerätschaften, Wasser und Strom zur Verfügung.10 000 Stunden im Dienst der Jugend

Für die Betreuung der Jugendlichen sorgen 46 Jugendwarte, die alle ehrenamtlich rund 10 000 Stunden ihrer Freizeit in den Dienst der Jugendfeuerwehr stellen. Und diese Arbeit kommt an: In den vergangenen Jahren erzielten Jugendfeuerwehren aus dem Kreis Bitburg-Prüm immer wieder das mit Abstand landesweit beste Ergebnis bei der so genannten Leistungsspange. All dies macht aufmerksam und findet Zustimmung, ob in der Politik oder in Diplomarbeiten. So wies der rheinland-pfälzische Innenminister Walter Zuber (SPD) darauf hin, dass die Namen der Jugendlichen aus Jugendfeuerwehren überall auftauchten, nur nicht in den Berichten der Polizei. Demokratisch geht es bei der Jugendfeuerwehr zu. So findet am Freitag, 21. Januar, um 19.30 Uhr in Gindorf im Gemeindehaus die Delegiertenversammlung des Jugendfeuerwehr-Verbands Bitburg-Prüm statt. Auf der Tagesordnung der Versammlung stehen unter anderem der Haushaltsplan für das Jahr 2005 und das Projekt einer Satzungsänderung, die die Umwandlung des Verbands in einen eingetragenen Verein ermöglichen soll.

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