Zwischen Kühlschranktür und Sonne

BADEM. (uhe) Um zu wenig Kohle auf dem Konto, zu viel Heizöl, das jährlich verbraucht wird, und praktische Lösungen, wie beides vermieden werden kann, ging es bei einer Energiespar-Veranstaltung der Kreis-Grünen in Badem.

Für Georg Högner, Landtagsdirektkandidat von Bündnis90/Die Grünen, gibt es keinen Zweifel. "Die Sonne ist der einzige Atomreaktor, der wirklich sicher ist", sagt er - schließlich sei sie weit genug entfernt. Mit Reaktoren auf der Erde hat er da so sein Problem - wie auch der Rest seiner Partei. Einige von ihnen sind am Montagabend nach Badem in den Heizungs- und Umwelttechnik-Betrieb der Familie Klein gekommen, um darüber zu informieren, wie in allen Bereichen des Lebens an Energie gespart werden kann. Und wie Energie, ohne die es trotz aller Einsparungen nicht geht, aus nachwachsenden Rohstoffen gewonnen werden kann. So wie beispielsweise für die Diesel-Fahrzeuge, die Referent Michael Zott aus Trier umrüstet und die danach mit Pflanzenöl fahren. Je nach Motor und Fahrleistung würden sich die Kosten schon nach ein bis zwei Jahren amortisieren, sagt Zott, auch wenn es derzeit nicht so aussehe, als könne in Zukunft bei umgebauten Autos komplett auf den Zusatz von herkömmlichem Diesel verzichtet werden. Ebenfalls nicht verzichten sollten Bauherren auf öffentliche Förder- und Finanzierungsmittel, die es für Energie einsparende Maßnahmen beim Neubau oder der Sanierung alter Gebäude gibt, erklärt der Bettinger Architekt und Kreis-Geschäftsführer der Grünen, Helmut Fink. An Hand eines Beispiels rechnet er vor, wie beim Neubau eines Niedrigenergie-Hauses trotz höheren Materialaufwands unterm Strich deutlich mehr übrig bleibt. Diejenigen, die bereits im eigenen Haus wohnen, können sparen, indem sie entweder weniger heizen, vernünftig lüften oder aber das Haus ausreichend isolieren. Bis zu 30 Prozent könnten durch Fassadendämmung an Heizkosten gespart werden, erklärt Energie-Experte Bernhard Andre. Weiteres Einsparpotential gebe es bei der Isolierung von Kellerdecken und Speicherböden sowie dem Einsatz von Wärmeschutzverglasungen. Und auch im Haushalt ist die Einsparung von Energiekosten möglich, indem beispielsweise beim Kochen von Nudeln warmes Wasser aufgesetzt wird oder - wie ein äußerst energiebewusster Zuhörer meint - dadurch, dass im Winter der Kühlschrank aus bleibt und stattdessen die Lebensmittel im Keller gelagert werden.

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