Bombenfund am Postplatz: Bitburger Innenstadt muss evakuiert werden

Bitburg · Ein Baggerfahrer ist bei Abrissarbeiten am Bitburger Postplatz auf eine Bombe gestoßen. Der Blindgänger soll am Sonntag, 14 Uhr, entschärft werden. Dafür müssen weite Teile der Innenstadt sowie das Krankenhaus evakuiert werden.

Bombenfund am Postplatz: Bitburger Innenstadt muss evakuiert werden
Foto: Dagmar Schommer

Bomben-Alarm am Mittag : Den Bauarbeitern am Postplatz stockte einmal kurz der Atem. Ein Baggerfahrer ist auf einen Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg gestoßen. Eine zweieinhalb Zentner schwere amerikanische Fliegerbombe. "Die ist noch nicht detoniert und muss entschärft werden", sagt Heiko Pagel vom rheinland-pfälzischen Kampfmittelräumdienst. Die Entschärfung ist für Sonntag, 10. März, 14 Uhr, geplant.

Der Krisenstab unter Führung von Bürgermeister Joachim Kandels hat gestern Nachmittag erstmals getagt. "Nach derzeitiger Einschätzung müssen wir mindestens alles im Umkreis von 300 Metern evakuieren", sagt Kandels. Das bedeutet: Neben etlichen Wohnhäusern und Geschäften der Fußgängerzone liegt auch das Krankenhaus im Evakuierungsgebiet. "Deshalb brauchen wir einen gewissen Vorlauf", sagt Polizeichef Dietmar Braun.

Erstmals tritt damit für die Klinik der Ernstfall ein: Nach einem Evakuierungsplan müssen rund 200 Patienten auf umliegende Häuser verlegt werden. Welche Straßenzüge und Häuser darüber hinaus genau betroffen sind, stand gestern noch nicht fest. Der Krisenstab will darüber am heutigen Donnerstag bei einer offiziellen Pressekonferenz informieren. Klar ist aber bereits jetzt: Tausende Bitburger müssen ihren Häuser verlassen.

Heute soll auch feststehen, wo Ausweichquartiere für Menschen geschaffen werden, die am Sonntag nicht zu Freunden oder Verwandten können. Der Krisenstab, in dem neben Stadtverwaltung und Polizei auch Feuerwehr, Rotes Kreuz, Technisches Hilfswerk, Vertreter der Krankenhausleitung und der Kampfmittelräumdienst zusammenarbeiten, tagt von nun an täglich.

Wie lange die Evakuierung am Sonntag dauern wird, ist offen. Es gab bereits Situationen in Bitburg, wo Blindgänger - wie etwa die Bombe, die 2010 in der Ricarda-Huch-Straße gefunden wurde - binnen von Minuten entschärft waren.

Vor 13 Jahren gab es aber auch schon einmal einen Blindgänger, der bei Bauarbeiten in der Denkmalstraße gefunden wurde, und sich vor Ort nicht entschärfen ließ. Die Bombe wurde damals auf ein Militärgelände bei Rittersdorf transportiert und dort kontrolliert gesprengt. Deshalb mussten, um einen sicheren Transport zu gewährleisten, zusätzliche Straßenzüge entlang der Strecke geräumt werden. Polizeichef Braun sagt: "Natürlich hoffen wir alle, dass es am Sonntag schnell und unkompliziert geht und die Menschen am Spätnachmittag wieder in ihre Häuser können. Aber das kann niemand im Vorfeld versprechen."

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