Flugplatz-Hängepartie: Keine Beeinträchtigung für weitere Gewerbeansiedlung

Bitburg · Der Unternehmer Frank Lamparski ist von seiner Flughafen-Idee nach wie vor überzeugt und blockiert durch seine Mehrheit in der Flugplatz GmbH die Umnutzung des Bitburger Areals als Energie- und Gewerbepark. Der Flugplatz-Zweckverband bleibt allerdings gelassen. 40 Hektar Gewerbefläche sind derzeit noch verfügbar.

Wie auch immer der luxemburgische Projektentwickler Frank Lamparski jetzt weiter vorgehen will: Die Sorge, dass sein Festhalten an der Flughafen-Idee die gewerbliche Weiterentwicklung des 484 Hektar großen Flugplatzareals langfristig beeinträchtigen könnte, hat der Zweckverband Flugplatz nicht. Zum einen glauben weder der Verbandsvorsteher Landrat Joachim Streit noch der Geschäftsführer Helmut Berscheid an die Umsetzung der Idee. Zum anderen verfügt der Flugplatz auch so noch über ausreichend Flächen.

Denn auch wenn Lamparski durch seinen Anteil an der Flugplatz Bitburg GmbH jede weitere Entwicklung blockiert (siehe Hintergrund), so gibt es laut Berscheid derzeit auf dem Flugplatz mehr als 15 Hektar Gewerbefläche, die sofort verfügbar sind.
Hinzu kämen weitere, noch nicht überplante 26 Hektar im B-Shelter-Bereich. Und dann gebe es da ja auch noch "Verdichtungsmöglichkeiten im bisherigen Bestand", wie Berscheid erklärt. Das heißt: einzelne, kleinere Grundstücke, die noch nicht vermarktet sind. Oder aber Gebäude, die zwar verkauft wurden, aber aufgrund einer gescheiterten oder gar nicht erst umgesetzten Geschäftsidee leer stehen. Was aber nicht bedeute, dass die Entwicklung insgesamt stagniere, wie Berscheid betont. "Wir hatten in den vergangenen zwei Jahren mehr als zehn Neuansiedlungen", sagt er. Zudem habe die wirtschaftliche Krise 2009 auch vor Bitburg nicht halt gemacht, wie der auf dem Flugplatz für die städtebauliche Planung zuständige Ingenieur Klaus Zimmermann erklärt.

Natürlich gebe es heruntergekommene Gebäude, sagt Zimmermann, aber auch viele positive Entwicklungen. Wie beispielsweise die millionenschweren Investitionen im Recyclingbereich des Flugplatzes. Oder aber die Umnutzung des über Jahre hinweg leerstehenden ehemaligen Hoffmann-Geländes Richtung B 51. Und auch das 3100 Quadratmeter große Headquarter, das einst zur inzwischen insolventen Firmengruppe Tix gehörte, sei kürzlich verkauft worden. Was allerdings stocke, sei die Nachfrage an Büroflächen, wie Streit erklärt. Obwohl die Mieten mit drei bis vier Euro pro Quadratmeter gut zehn Euro günstiger seien als im Bitburger Stadtgebiet, würden viele die Innenstadt bevorzugen.
Inwieweit hingegen die Flughafen-Visionen die weitere Entwicklung des Flugplatzes beeinträchtigen, wird sich zeigen. Für die kommenden Jahre ist jedenfalls noch genug Fläche da. Und sollte sich Lamparski von seinen Plänen endgültig verabschieden, so dürfte das auch die am Flugplatz ansässigen Unternehmen in keine Krise stürzen.
Denn von den rund 170 vorhandenen Betrieben gibt es mittlerweile so gut wie kein Unternehmen mehr, das etwas mit Fliegerei zu tun hat.
Extra

Weil Projektentwickler Frank Lamparski mit 40,5 Prozent an der Flugplatz Bitburg GmbH beteiligt ist und an den Plänen zur fliegerischen Nutzung festhält, blockiert er den Bau eines Gewerbe- und Energieparks. Zunächst müsste die Flugplatz GmbH aufgelöst oder deren Satzung geändert werden - wofür die Zustimmung Lamparskis notwendig ist. Benötigt wird eine Dreiviertelmehrheit. Geschäftsziel ist der Ausbau des Flughafens. Und da es bereits eine Fluggenehmigung gibt, müssen die Interessen der GmbH berücksichtigt werden. Der Kreis (38 Prozent) und die Stadt Bitburg (16 Prozent) haben aber die Möglichkeit, aus der GmbH auszutreten, so dass Lamparski die jährlichen Verluste der GmbH von rund 100 000 Euro nahezu alleine stemmen müsste. uhe

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