Eifel-Einsichten: Das Salz im Wortsüppchen

Auweia, das wird die späteste Kolumne aller bisherigen Zeiten: Schon halb vier, und ich hab noch nix, weil ich … egal.

Was machen wir denn heute? Oh, da war ja Post: "Sching Grees", schöne Grüße, schickt Birgit Wälter von da, wo sie … ach, soll sie doch selber sagen, ich kann das nicht so gut: "Wohnen tue ich in der tiefsten Südeifel, nämlich in Lahr, was in etwa dem Nabel der Welt gleichkommt."

Lahr. Klar. Da tut sie wohnen. Nabel der Welt. Wie ja auch (nutze die Gelegenheit, Eifeler Dorfnamen unterzubringen, Kolumnist!) Kopp, Reuth, Rom, Roth, Röhl, Salm, Scheid, Oos, Ueß, Prüm, Gees, Esch, und das sind nur ein paar weitere einsilbige Eifeler Welt-Nabel …Näbel … Nabelen … oder wie immer das in der Mehrzahl heißt.

Nabelen wir uns davon ab und kommen zum eigentlichen Inhalt von Birgits Post: Sie habe wieder einmal "wie eine Wilde das Kreuzworträtsel im TV lösen wollen". Und das korrekte Wort für "Fleisch in Salzlake einlegen" gesucht. "Sieben Buchstaben - und ich fing sofort an mit Soleparen." Passte natürlich nicht. "Erst nach reiflicher Überlegung" sei sie dann auf "Poekeln" gekommen.

Viel wichtiger aber: Das habe sie daran erinnert, "dass meine Mutter früher immer sagte: Dou hoos noch ahn am Solepa leien", dass also "noch irgendein Fehltritt meinerseits nicht geahndet worden war".

Ahn am Solepa leien hunn oder, wie es in weiter nördlichen Nabeln heißt, "eenen em Solleper lejen hann" (vom Lateinischen "Sal" für Salz übrigens, Anm. d. K.) - das ist eigentlich ein echt toller Ausdruck", findet Birgit.
Find ich auch.

Halt: Maria Leiff aus Leudersdorf schickt noch was. Das "Stehrümchen" von voriger Woche, das gebe es nicht nur im Sauerland: "Das habe ich vor zirka zwölf Jahren schon an der Mosel, in Neumagen-Dhron, gelernt, jawoll, und zwar von Gisela Kohl!" Wär das also auch aus dem Solleper geräumt. Sauber.

Et jit net jerannt.

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