Eifeleinsichten: Alles an der Reih’

Wenn in der Eifel, vor allem im Süden, etwas gut ist, dann wird es mit einem lässigen „an da Reih“, in der Reihe, quittiert. Das gilt auch für das, was uns der Bitburger Malermeister und Dialektverfechter Hans Weber schickt: „Wo es geht, spreche ich täglich Platt“, sagt er.

Weiter so. Und prima, dass er uns gleich ein paar farbenfrohe Sachen rüberpinselt, zunächst aus der beliebten Abteilung "Der Eifeler probiert Hochdeutsch": Wendungen wie "Komm mal bei mich" oder, besonders schön, "Mach mal das Radio etwas langsamer" - die seien, mutmaßt er, mir ja bestimmt bekannt. Die erste ja, die zweite nö, aber die merk ich mir von jetzt an natürlich.

Hans Weber war einige Jahre lang auch Lehrlingswart der Malerinnung Bitburg, sein Vater Franz ("in Bitburg bekannt wie ein bunter Hund als Webisch Franz") wiederum 16 Jahre lang deren Obermeister (nein, Fremdleser: Posten und Ämter werden bei uns nicht vererbt. Wir haben keine herrschende Klasse, die glaubt, qua Erbrecht alles bestimmen zu dür … ach so. Außer der CDU. Egal, weiter:) Bis in die 80er hinein, schreibt er, seien viele mündliche Prüfungen noch in Platt gehalten worden.

Und so habe sein Vater eines Tages einen angehenden Gesellen gefragt, was denn eine korrekte Fahrzeuglackierung ausmache. Originalton Webisch Franz: "Watt micht dahn en richtisch goot Autolackierung ous?" Antwort: "Herr Obermäster, en richtisch good Autolackierung moos glaat sein wie en Nonnenpaanz!" (Muss ich das übersetzen? Also gut: Paanz - Bauch. Den Rest kann man sich denken.) Großes Gelächter in der Kommission. Die Nachfrage "Wu hasste dat dan her?" sei folgendermaßen beantwortet worden: "Su säät mengen Aalen (also der Chef) immer."

Das genügte den Herren. Anders ausgedrückt: Ja, wenn der Chef das so sage, "dan as et an da Reih". Herr Weber: lehrbuchmäßig. Danke! Ich trete zurück ins Glied, äh, an die Reih.

Et jit net jerannt.

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