Einmal kann ich verzichten

Zum Tanzverbot an Karfreitag hat Lars Ross eine klare Meinung.

Immer wieder regen sich Menschen ernsthaft auf, weil sie sich eingeschränkt fühlen und in ihrer persönlichen Freiheit gehemmt - speziell an diesem einen Tag, Karfreitag. Denn dieser Tag ist als so genannter stiller Feiertag besonders geschützt, so dass Veranstaltungen nicht stattfinden dürfen bei den beispielsweise öffentlich getanzt wird.

Nun kann man das für veraltet und überholt halten. Es ist eine in Rechtsform gegossene christliche Tradition, die den besonderen Tag, an dem an Jesu Kreuzigung erinnert wird, besonders hervorhebt. Eines ist es aber ganz sicher nicht, eine wesentliche und relevante Einschränkung von Freiheit.

Denn in gleicher Linie müsste man dann an allen gesetzlichen Feiertagen kritisieren, dass sie arbeitsfrei sind und sehr viele Menschen gar nicht arbeiten könnten, selbst wenn sie wollten, weil ihre Betriebe geschlossen sind. Gleiches würde natürlich - so man die eher jammernde Kritik am "Tanzverbot" für valide hält - auch gegen den Sonntag als arbeitsfreien Tag vorgebracht werden. Auf diese Idee kommt natürlich kaum einer, da jeder sich mehr über Freizeit freut als darüber, dass er an manchen, wenn auch sehr wenigen, dieser freien Tage nicht öffentlich tanzen darf.

Aber nun mal ganz im Ernst: Ich werde auf dieses eine Mal tanzen verzichten können, nachdem ich schon in der restlichen Fastenzeit auf gar nichts verzichtet habe.

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