Ich kann mich nicht mehr erinnern!

Nun hatten wir fast zwei Wochen lang schönstes Winterwetter … kalt, sonnig, ohne Schnee, aber jeden Morgen alles Zuckerbäckerweiß. Ich neige dann immer dazu, zu sagen: So könnte es bleiben bis Weihnachten - was ich zugegebenermaßen auch schon im Juni sage, wenn es mal sonnig und angenehme 25 Grad warm ist, aber das ist eine andere Geschichte.

Schönes Winterwetter Anfang Dezember ist tatsächlich etwas Besonderes. Ich muss es wissen, denn an das Wetter am eigenen Geburtstag kann man sich in der Regel sehr gut erinnern. In meinem Fall sind 90 Prozent aller Erinnerungen: grau, regnerisch und Temperaturen knapp unter 10 Grad - also alles, was man nicht haben will, sofern man kein Üsselswetter-Fetischist ist.

Während ich mich an mein Geburtstagswetter sehr gut erinnere, scheinen sich die meisten Menschen an das Wetter an Weihnachten nur sehr schlecht erinnern zu können.

Wie sonst könnte es sein, dass alle Jahre wieder die Hoffnung aufkommt, dass es weiße Weihnachten geben könnte. Die hat schon mal gegeben, und auf den höchsten Erhebungen in Eifel und Hunsrück besteht eine, wenn auch geringe Chance, dass dies mehr als nur zwei Mal pro Jahrhundert passieren könnte. Aber jeder möge für sich selbst prüfen,wie oft es in diesem Jahrhundert vorkam, dass am 24. Dezember in Bitburg, Wittlich oder Bernkastel-Kues eine relevante Menge Schnee gelegen hat - und das länger als ein paar Stunden.

Vielleicht gab es das. Ich kann mich allerdings nicht daran erinnern. Ich glaube, dass wir, anstatt auf Schnee an einem bestimmten Tag zu hoffen, uns besser über jeden sonnig-kalten Wintertag freuen sollten -zumindest solange wir im westlichen Mitteleuropa leben. Denn dort heißt Winter meist Regen und Temperaturen knapp unter 10 Grad.

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