Kreise des Wachstums

Bitburg/Wittlich/Daun · Heute im Klartext: Mancher hofft zwar, dass sich der ländliche Raum vorrangig aus eigener Kraft entwickeln könnte. Ein Blick auf Zahlen zeigt aber, dass es große Abhängigkeiten gibt.

 Lars Oliver Ross

Lars Oliver Ross

Foto: Klaus Kimmling
 Eine Übersicht zur Bautätigkeit in der ganzen Region in den vergangenen zehn Jahren.

Eine Übersicht zur Bautätigkeit in der ganzen Region in den vergangenen zehn Jahren.

Foto: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz

Wenn man den Zahlen des Statistischen Landesamts glauben darf, dann sind in den vergangenen zehn Jahren in Bitburg im Verhältnis zur Einwohnerzahl gerechnet mehr Wohnungen gebaut worden als irgendwo sonst im Land: 64 pro 1000 Einwohner.
Ebenfalls in der landesweiten Spitzengruppe liegt die VG Südeifel mit 55 Wohnungen pro 1000 Einwohner. Auch deutlich über dem Landesdurchschnitt von knapp 23 liegt die VG Bitburger Land mit 40, die Stadt Wittlich und die VG Wittlich-Land mit Werten von jeweils etwa 34. Knapp dahinter folgen die Verbandsgemeinden Speicher und Gerolstein (jeweils rund 32) Bernkastel-Kues (30), Prüm (28) Thalfang (27) und Arzfeld (26). Das zeigt deutlich, dass die Intensität der Bautätigkeit mit Nähe und Qualität der Verkehrsanbindung an Luxemburg und Trier wächst.
An anderen Stellen der Region sieht es weniger gut aus. Denn die Verbandsgemeinden Obere Kyll, Hillesheim und Daun liegen mit Werten von um die 20 unter dem Landesschnitt. Die Einheitsgemeinde Morbach (19) und die VG Traben-Trarbach (17) erreichen noch nicht einmal diese Werte. Sie bilden einen "Ring geringer Dynamik". Denn sie liegen weder nahe genug an Trier und Luxemburg, noch an Köln oder Koblenz, um als Pendler-Wohnort besonders attraktiv zu sein.
Einzig die VG Kelberg entzieht sich mit beachtlichen 37 neuen Wohnungen pro 1000 Einwohner dem Muster, was allerdings durchaus an der verkehrsgünstigen Lage Richtung Koblenz liegen kann. Auch wenn kommunale Politiker gerne die Eigendynamik der von ihnen vertretenen ländlichen Räume beschwören, die Zahlen dürften auch dem größten Lokalpatrioten zeigen, dass die Entwicklung der ganzen Region zentral am Oberzentrum Trier und am Nachbarland Luxemburg hängt.

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