Nix steht in den Sternen

Potzblitz, das ist mal eine Erkenntnis! Der Südwest Rundfunk, kurz SWR, verbreitet auf einer seiner Facebookseiten eine Grafik zusammen mit dem Text: „Sternzeichen sagen ja angeblich viel über Menschen aus. Das hat sich auch ein US-Portal gedacht und eine FBI-Liste ausgewertet.“

 Lars Oliver Ross

Lars Oliver Ross

Foto: Klaus Kimmling

Zu sehen sind fünf kürzer werdende Balken auf denen absteigend die folgenden Sternzeichen stehen: Krebs, Skorpion, Schütze, Stier und Widder. Nix weiter, keine Erläuterung, kein Link. So was kann man posten. Denn in sozialen Netzwerken sind auch nicht ernst gemeinte Dinge (und man darf hoffen, dass es nicht ernst gemeint war) gängig. Sie sorgen oft für reichlich Resonanz.

Man muss aber vorsichtig sein: Denn Menschen, die Donald Trump zum US-Präsident wählen oder anderen Populisten nachlaufen, die ihren hanebüchenen Unsinn mit absurden Statistiken belegen, glauben durchaus auch, dass Menschen eher kriminell werden, wenn sie das Sternzeichen Krebs haben.

Seriöse, hier sogar mit Gebühren finanzierte Medien sollten solches Zeug nicht unkommentiert zwischen ernst gemeinte Nachrichten streuen, auch nicht auf Facebook.
Viel eher sollte man aufklärende Stücke über die Aussagekraft von Statistiken produzieren und klarmachen, dass, selbst wenn Phänomen A und Phänomen B gleichzeitig auftreten, nicht notwendig ein kausaler Zusammenhang besteht.

Den angeblichen Zusammenhang von Kriminalität und Sternzeichen könnte man dafür als Beispiel anführen.

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