Der Skandal beginnt früher

Der Verkauf des Flughafens Hahn ist eine Posse. Der Prozess ist ein Beleg für die Unfähigkeit aller Beteiligten. Der Vorgang ist peinlich ohne Ende und hätte, wenn es um ein Privatunternehmen ginge, den Verantwortlichen im Vorstand schon den Job gekostet – zurecht und obwohl sich der finanzielle Schaden des auf absurde Weise verbockten Deals in engen Grenzen hält.

Unter all dem politischen Getöse um den Hahn-Verkauf vergisst man ganz, dass die Entscheidung, aus dem ehemaligen Militärflugplatz einen internationalen Flughafen zu machen, grundsätzlich falsch war. Denn mit dem Projekt sind seit 1999 knapp 300 Millionen Euro verbrannt worden - zum allergrößten Teil Steuergeld. Das ist der eigentliche Skandal. Denn dass mit Regionalflughäfen nur Millionenverluste zu machen sind, sagen alle, die sich in der Branche auskennen, schon seit mindestens zehn JahrenKlar, am Hahn arbeiten viele Menschen, und der Hunsrück ist eine wirtschaftsschwache Region. Dennoch wird es Zeit, sich klar zu machen und den Menschen zu sagen, dass Arbeitsplätze an Regionalflughäfen keine besonders zukunftsträchtigen sind. Da hätte man mit 300 Millionen Euro, etwas Mut und Fantasie sicher Besseres für den Hunsrück tun können, als einen chronisch erfolglosen Flughafen durchzufüttern. Beispiel: Auf dem Flugplatz Bitburg arbeiten weit mehr als 1000 Menschen ohne große Fliegerei und mit weit weniger Millionen Unterstützung aus der Steuerkasse.

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