Heute mal nichts Böses!

Ein Klartext am Karnevalswochenende. Das ist eine größere Herausforderung als eine Büttenrede. Denn die gibt es ja inzwischen im Internet in rauen Mengen, und ich fürchte, wenn Sie da etwas stöbern, werden Sie die eine oder andere finden, die Sie bei der einen oder anderen Sitzung schon gehört haben.

Ich habe einige angelesen. Fazit: Sie sind alle schrecklich. Was müssen Karnevalisten denken, die ihre Kreativität bemühen und eine eigenständige Rede schreiben, wenn vor ihnen bei einer Sitzung jemand als "Der Junggeselle" oder "Die Hausfrau" auftritt, schauderhafte Knittelverse vorliest und dafür auch noch gelobt werden will. Na ja, für manche ist Vorlesen ja auch schon eine Leistung.

Ich wollte aber gar nichts Böses über Karneval schreiben und verkneife mir auch, auf die Frage einzugehen, warum vor allem Kommunalverwaltungen sich selbst als völlig unverzichtbar darstellen, wenn es darum geht, dass sie fusioniert werden sollen, an Karneval aber für mehrere Tage nur die nötigsten Leistungen anbieten und ansonsten im kollektiven Vollrausch versinken.

Verworfen habe ich auch den Ansatz, dass vermutlich zu Karneval vor 30 Jahren genauso viele Jugendliche genauso viel Alkohol getrunken haben, nur dass sie nicht gleich ins Krankenhaus gebracht wurden, wenn sie umfielen, sondern nach Hause, was wieder die Regel bestätigt: Je weniger junge Menschen es gibt, desto hysterischer wird ihr Tun beäugt.

Weil ich heute aber wirklich nichts Böses schreiben will und jetzt der Platz in der Kolumne auch nicht mehr dafür ausreichen würde, wünsche ich allen, die Spaß daran haben, schöne Karnevalstage.

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