Hoffen auf den Hunsrück-Yeti

Jeder Touristiker sollte sich wünschen, dass seine Region im Reiseteil der Frankfurter Allgemeinen Zeitung mal so richtig schlecht gemacht wird, wie im vergangenen Jahr passagenweise die Mosel in der legendären Mosel-Ochsen-Abhandlung von Jakob Strobel y Serra.

Denn geschadet hat das nicht, wie die aktuellen Gästezahlen belegen: Die Mosel ist mit 1,8 Millionen Besuchern in den ersten drei Quartalen weiter mit Abstand die beliebteste Ferienregion im Land und legte hier sogar um 3,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zu.

Noch höher ist die Steigerung in der Eifel mit plus vier Prozent. Die Region hatte von Januar bis September immerhin 837.000 Gäste.

Von solchen Zahlen ist der Hunsrück weit entfernt. Hier zählten das Statistische Landesamt in drei Quartalen zusammen nur 217.000 Urlauber. Das allein wäre nicht beunruhigend: Die Tatsache, dass dies 9,2 Prozent weniger waren als im Zeitraum des Vorjahres allerdings schon. Dies ist mit weitem Abstand der stärkste Einbruch landesweit.

Es ist zu befürchten, dass da nicht einmal die Erfindung eines Hunsrück-Yetis durch Strobel y Serra helfen würde. Natürlich ist der Nationalpark, der im kommenden Jahr eröffnet werden wird, eine Chance. Diese muss von den Verantwortlichen allerdings aktiv genutzt werden. Denn ein Selbstläufer werden geschützte Hügel mit Bäumen nicht. Dafür gibt es solches in Deutschland zu oft.

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