Was wollen wir für Eifel, Mosel und Hunsrück? Alle können sich auf einige Punkte einigen: Wir wollen lebendige Städte, in denen man nicht nur schlafen, sondern auch einkaufen und bummeln kann. Wir wollen Wirtschaftskraft und Arbeitsplätze, zu denen man nicht hundert Kilometer weit fahren muss. Fahren wollen wir auch, denn manchmal muss man auch nach Trier, Koblenz, Luxemburg, Köln oder Frankfurt.

All das kann man aber nicht haben, ohne dass sich Stadt- und Landschaftsbilder verändern. Konkret: Man wird Bitburg als Einkaufsstadt nicht stärken, wenn man einen Anbieter von etwas, was im Sortiment vor Ort fehlt - nämlich Unterhaltungselektronik -, nicht in der Stadt siedeln lässt, weil einem der Standort nicht gefällt. Man wird die Wirtschaftskraft im Kreis Vulkaneifel nicht verbessern, wenn man darauf wartet, dass jemand dort ein Silicon-Valley aufbaut, und bis dahin allen Projekten Steine in den Weg legt: Bei Hühnerfarmen mag man das verstehen, bei einer Tomatenzucht, die Abwärme nutzt, aber nicht mehr. Man wird auch nicht darauf warten können, dass in der Region Top-Schienenverbindungen Richtung Köln und Rhein-Main gebaut werden und ein ÖPNV-Netz entsteht, was einen Verzicht aufs Auto denkbar macht, und solange vor allem die Fertigstellung von B.50.neu und A.1 zu verhindern versuchen - auch wenn Straßen nie schön und oft teuer sind.

Interessant ist, dass die Gruppe der Gegner meist klein, aber laut ist, was oft jenseits der Region zu Aufmerksamkeit führt. Dies wiederum werten die Gegner als Beleg für die Wichtig- und Richtigkeit ihres Anliegens. Wichtig und richtig ist aber vor allem eines: Rein wirtschaftliche Zwänge sind oft schlechte Ratgeber, die Angst vor Veränderung aber auch.