Sträflicher Unsinn

Mülltonnen anketten. Gartenzwerge verstecken. Früher war man auf der sicheren Seite, wenn man diese Regeln vor der sogenannten Hexennacht auf den 1. Mai befolgte. Das allerdings sah dieses Jahr – wie auch schon in den vergangenen Jahren – anders aus.

In Brauneberg an der Mosel wurde eine Bierflasche in das Fenster eines Wohnhauses geworfen, in Kelberg in der Vulkaneifel die Heckscheibe eines Autos eingeschlagen. In Darscheid - ebenfalls Vulkaneifel - stahlen Unbekannte eine weiße Holzbank, die vor einem Haus stand, eine zweite Bank wurde beschädigt. Auf einem Minigolf-Platz in Zeltingen-Rachtig beschädigten Unbekannte Zäune, kippten Tische sowie Bänke auf dem angrenzenden Spielplatz um. In Hetzerath wurde die Hauswand einer Grundschule unter anderem mit Graffiti beschmiert. Und das sind nur ein paar Beispiele.

Mit lustigen, harmlosen Streichen hat das nichts mehr zu tun, in all diesen Fällen wurde die Grenze des Erlaubten weit überschritten: Wenn - wie in den genannten Fällen - fremdes Eigentum beschädigt oder weggenommen wird, ist das eine Straftat, die - so denn die Verantwortlichen gefasst werden - dementsprechend geahndet wird.

Doch zum Glück gab es auch in diesem Jahr Hexennacht-Streiche, die zum Schmunzeln waren. Etwa das 25-Kilometer-Schild für land- oder forstwirtschaftliche Anhänger, das urplötzlich an einem Polizeiwagen in Zell an der Mosel befestigt war. Oder die Gruppe Urzeitmenschen, der Säbelzahntiger und die zwei kleinen Dinos aus dem Dino-Park in der Teufelsschlucht in der Südeifel, die plötzlich in Bitburgs Innenstadt auftauchten, aber letztlich wieder unbeschadet an ihren angestammten Platz zurückkehrten.

Und vor allen Dingen das Kamasutra-Paar in Binsfeld - eine Stahlfigur, die zwei Liebende darstellt und für kurze Zeit an einem Kreisel in Binsfeld zu bewundern war. All das ist witzig, kreativ und originell. Leider hat man jedoch das Gefühl, dass dies immer mehr nur noch rühmliche Ausnahmen sind..

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