Strategiewechsel statt Gejammer

Ich mag es, wenn Sommer heiß sind. Aber diesmal ist es schon sehr heftig. Das was wir in diesem Jahr erlebt haben, wird es in Zukunft häufiger geben. Denn wenn die Berechnungsmodelle nicht ganz falsch sind, werden die Sommer in den nächsten Jahrzehnten heißer und trockener.

Denn auch wenn vielleicht im nächsten Jahr der Sommer verregnet und kühl ist: Das Klima wandelt sich und wir beginnen, es zu merken. Am stärksten betroffen sein werden in mittlerer Frist Landwirte, Forstwirte und Winzer. Deshalb sollte man die Klagen, die von dieser Seite in diesem Jahr vorgetragen werden, nicht als branchenübliches Gejammer abtun.

Es wird allerdings ein bisschen mehr vonnöten sein, als punktuelle Steuererleichterungen, vorgezogene Subventionszahlungen und der Appell, dass Verbraucher doch regional und nicht billig einkaufen sollen. Denn wenn der Klimawandelbericht des Landes halbwegs stimmt, dann wird man schon in 20 Jahren in Bitburg durchaus ertragreich bestimmte Weinsorten anbauen können, die derzeit üblichen Feldfrüchte werden dagegen größere Probleme bereiten. Fichten werden in 50 Jahren nur noch im Norden der Eifel halbwegs vernünftig wachsen. Entlang der Mosel haben nur noch Kiefern eine gute Wachstumschance.
Das sind fundamentale Veränderungen, auf die man nicht mit Subventionen reagieren kann, sondern nur mit fundamental neuen Strategien. Es ist Zeit, solche zu entwickeln und ein bisschen weniger zu jammern.

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