Auffallen auf den zweiten Blick

Neubauten mit regionaler Bautradition verbinden - für diese Zielsetzung haben der Eifeler Johannes Götz und seine Kollegen nun von der Architektenkammer Rheinland-Pfalz eine Auszeichnung erhalten.

Bitburg/Mainz/Köln. Als der rheinland-pfälzische Finanzminister Ingolf Deubel gestern, am 18. Februar, in Mainz den Staatspreis 2007 für Architektur und Wohnungsbau in Rheinland-Pfalz verliehen hat, sind auch die Architekten Johannes Götz und Guido Lohmann ausgezeichnet worden. Honoriert wird damit die Planung des Wohnhauses Schützendorf in Koblenz-Horchheim.Seit 2002 unterhält Götz neben der Hauptniederlassung in Köln auch ein Büro in Bitburg. In ständigem Kontakt mit der Rheinmetropole werden von hier aus verschiedenste Projekte durchgeführt und regionale Bauvorhaben betreut.Für die schlichte Eleganz und die klaren Formen der errichteten Gebäude haben die Architekten bereits vor drei Jahren im Rahmen der Staatspreisverleihung eine Anerkennung erhalten. Diese galt dem gemeinsam mit Michael Garcon realisierten Haus Schumacher in Wittlich.Doch auch in Bitburg hat das Architekturbüro Götz einige Bauvorhaben realisiert: Ende der Neunziger wurde die bis dato als Lagerstätte genutzte Turnhalle des Alten Gymnasiums saniert und zum gastronomischen Betrieb umfunktioniert. Der aus Utscheid stammende Architekt ließ eine neue Decke einziehen und den Terrazzo, einen mosaikartigen Bodenbelag, restaurieren. Mit Hilfe der Holzverkleidung an den Wänden erhielt die ehemalige Sportstätte eine andere Atmosphäre, durch die der große Raum gemütlicher wirkt und zum Verweilen einlädt.Kurze Zeit später beauftragte die Stadt das Büro Götz mit dem Umbau der Villa Limbourg in der Denkmalstraße. Das Gebäude sollte denkmalgerecht saniert und gleichzeitig zu einer effizienten Arbeitsstätte für die Stadtwerke umgebaut werden.In den Dörfern des Eifelkreises lassen sich ebenfalls zahlreiche Häuser finden, die nach den Entwürfen des Architektentrios Johannes Götz, Guido Lohmann und Michael Garcon errichtet wurden. Sie zeichnen sich durch die Verwendung regionaltypischer Materialien und einen der hiesigen Tradition entlehnten Baustil aus. Beim Haus Ersfeld in Speicher äußert er sich beispielsweise in den Sandsteinfensterbänken, dem Schieferdach und einem traditionellen Winkelhof. Dieser diente in der Vergangenheit zur Verbindung von Arbeitsplatz und Wohnhaus der Bauern. Die Auszeichnung in Mainz hat in gewisser Hinsicht also eine zweite Dimension, denn sie ist nicht nur der Lohn für die Arbeit ambitionierter Architekten, sondern auch ein Loblied auf die Schönheit regionaler Baukultur.

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