Die Farben und Klänge Afrikas

DAUN. (bb) Um Spenden für Projekte in Ruanda zu sammeln, veranstaltete Cherie Onnertz’ Chor "SaM" im Forum Daun ein Benefizkonzert. Es wurde eine gelungene Symbiose aus gutem Zweck, eigener Freude am Gesang und musikalischem Genuss für mehr als 250 Besucher.

Bis kurz vor 20 Uhr war im Forum noch kaum ein Stuhl besetzt. Das lag glücklicherweise nicht an mangelndem Interesse, sondern am Konzept des Abends. Auf dem Vorplatz hatten sich zu diesem Zeitpunkt etwa zwei Dutzend Trommler postiert und stimmten die sie umringenden Konzertbesucher mit ihrer Musik auf eine wohl durchdachte, dennoch zwanglose Veranstaltung ein. Als sich eine Viertelstunde später die Stuhlreihen gefüllt hatten, zogen 50 Frauen und Männer "Guten Abend" singend ein. "SaM" bedeutet "Singen am Mittwoch", der Name bezieht sich auf den Probentag. "SaM" ist sieben Jahre alt und wird von Cherie Onnertz geleitet. Sie sagte zu Beginn des Benefizkonzertes: "Überlasst eure Seelen unserer Musik." Als nach gut zwei Stunden die Chormitglieder ihr "Halleluja" ins Publikum trugen, waren die Besucher in den Genuss von rockigen und sentimentalen Liedern in Deutsch, Ruandisch, Englisch und Französisch gekommen. Sie hatten ihre helle Freude an einer Chorleiterin gehabt, die temperamentvoll und unbeschwert den Takt angab - mit Schellenbändern an Arm- und Fußgelenken oder auf der Klaviertastatur. Sie hatten sich nicht satt sehen können an den warmen Farben Afrikas, deren ganze Palette sich in der Kleidung der SaM-Leute wiederfand. Cherie Onnertz hatte über die Konzert- und Begegnungsreise der Chormitglieder gesprochen: Im Herbst fahren etwa 20 von ihnen nach Ruanda (der TV berichtete). Der Botschaftsrat Robert Masozera hatte von dem SaM-Auftritt beim jüngsten Ruandatag in Landau geschwärmt und das Konzert in den Rahmen der rheinland-pfälzisch-ruandischen Partnerschaft gestellt. Schließlich hatte sich Rita Schmaus im Namen der Chormitglieder bei Cherie Onnertz bedankt und festgestellt: "Wir sind ein ganz besonderer Chor, und darauf sind wir ganz besonders stolz." Einer unter etwa 250 Konzertbesuchern war Stefan Weyand aus Steinefrenz bei Montabaur. Seine Pfarrei hat seit zehn Jahren eine Partnerschaft mit einer katholischen Kirchengemeinde in Kigali/Ruanda. Beim Ruandatag in Landau war er - wie der Botschaftsrat - vom SaM-Auftritt besonders beeindruckt gewesen. "Ich wollte den Chor einfach noch mal hören, und deshalb bin ich heute Abend hier", sagte Weyand. "Bei diesem Chor springt der Funke vom ersten Ton an auf die Zuhörer über. Es ist keine Darbietung von Liedern, es ist ein Mitmachkonzert", erklärte er. Auch die zwölfjährige Anna Maria Thome aus Daun-Weiersbach ist begeistert. Sie ist Mitglied der Trommlergruppe und sagte über das Konzert: "Es war richtig unbeschreiblich schön."

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