Die Sprengung als "erhabener Moment"

BITBURG/NEUSTADT. (utz) Mark Lorenz kehrt zurück zu seinen Wurzeln. Die Großeltern des Bildhauers, der in der Pfalz lebt, stammen aus Hütterscheid. Nun besucht Lorenz als Teilnehmer des heute beginnenden Bitburger Bildhauersymposiums die Eifel.

 "Raum", eine 2000 entstandene Arbeit aus Basaltstein von Mark Lorenz. Foto: Peter Höllnigk

"Raum", eine 2000 entstandene Arbeit aus Basaltstein von Mark Lorenz. Foto: Peter Höllnigk

"Ich freue mich richtig auf die Eifel", sagt Mark Lorenz am Telefon im pfälzischen Neustadt. Noch nie habe er in der Eifel gearbeitet, obwohl seine Großeltern aus Hütterscheid stammen.Geboren ist Lorenz allerdings in Bad Sobernheim, im Jahr 1967. Erst 1993 widmete er sich ganz der Bildhauerei. Als Schüler bei Anna Maria Kubach-Wilmsen und Wolfgang Kubach-Wilmsen in Bad Münster am Stein und Student an der Staatlichen Akademie der bildenden Künste in Karlsruhe legte er den Grundstein für seine Ateliergründung. Seit 1998 ist Lorenz in Deutschland als freischaffender Bildhauer tätig. Er lebt und arbeitet in Neustadt/Weinstraße und Gerolsheim. Inzwischen hat er sich in der Kunstszene einen Namen gemacht. Seine Werke stehen in privaten und öffentlichen Sammlungen wie der Sammlung der Landesvertretung Rheinland-Pfalz in Berlin oder der Bahn AG in Frankfurt/Main. Lorenz hat an zahlreichen Ausstellungen und Projekten in Deutschland, aber auch in Polen, Norwegen, USA, Frankreich und Litauen mitgewirkt.Lorenz' Arbeiten orientieren sich sich stark am ursprünglichen Material. Sein Schaffen, so Bernd Künzig, Kritiker und Kunsthistoriker aus Offenburg, transformiere den Stein nicht in etwas dem Ursprung Fremdes, sondern stelle ein Spannung her, "in welcher das Material noch über sich selbst berichtet". Das liegt vor allem am Schaffensprozess selbst, an dem ist nicht nur der Künstler, sondern auch das Material beteiligt ist. Die Spaltung und Sprengung des Steins wird zwar von Lorenz gelenkt, doch ist in seinem Ergebnis offen. Denn der Veränderungsprozess ist stark von Zufällen bestimmt. Lorenz selbst spricht von der Sprengung als einem "erhabenen Moment, in dem Zerstörung und Formung" eng beieinander liegen.Erhabene Momente wird der Künstler ab heute, 10. Juni, beim Bitburger Bildhauersymposium erleben. Neben der Eissporthalle schafft er zusammen mit sieben weiteren Künstlern Skulpturen für den Nimstalradweg. Bis 13. Juli können Interessierte den Künstlern täglich von 9 bis 17 Uhr bei der Arbeit zuschauen.

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