Ein lebendiges Kunstwerk

WEISSENSEIFEN. Mehr als 100 Menschen haben das 29. Symposion Weißenseifen besucht, um unter fachkundiger Anleitung künstlerisch tätig zu sein.

Vier Wochen, vom 19. Juli bis zum 17. August, dauerte das 29. Symposion in Weißenseifen. Kunstbegeisterte aus ganz Deutschland zog es in die Abgeschiedenheit der Eifeler Künstlersiedlung, irgendwo zwischen Schönecken und Mürlenbach, mitten im Gerolsteiner Staatsforst. Inhalt des Symposions waren "Präsentationstechniken" und die Frage nach der Beziehung zwischen Technik der Präsentation und präsentiertem Inhalt. In sechs Kursen - vom Zeichnen, über Aquarellmalen und Schmieden bis hin zur Schreibwerkstatt - waren interessierte Laien unter fachkundiger Anleitung künstlerisch aktiv. Die Ergebnisse der Arbeit wurden auf Wunsch mit dem Maler und Bildhauer Titus Lerner aus Spessart, der in diesem Jahr die künstlerische Leitung des Symposions übernahm, besprochen.Kontrast zum hektischen Alltag

Darüber hinaus wurden zahlreiche Vorträge mit Themen wie "Präsentation von Kunst" oder "Landschaftsmalerei in der Romantik" angeboten. Zum ersten Mal in diesem Jahr gab es auch ein Programm für Kinder ab drei Jahren.Neben der außergewöhnlichen Atmosphäre mitten im Wald schätzten viele Besucher das Arbeiten und Leben in der Gemeinschaft. Norbert Ostländer, ein Bildhauer aus Duisburg, der seit 14 Jahren nach Weißenseifen kommt, sagte: "Das Leben hier stellt einen Kontrast zum hektischen Alltag in der Stadt dar. Die natürliche Umgebung und das Gefühl, in einer engen Gemeinschaft zu arbeiten, beeinflussen meine Kunst stark."Christiane Hamann, eine der Organisatoren, definierte die Ziele des Symposions so: "Wir möchten eine enge Verbindung zwischen der Kunst und dem alltäglichen Leben aufbauen. Durch die Begegnung und gegenseitige Hilfestellung der Teilnehmer soll eine besondere Gruppendynamik entstehen, die das Symposion zu einer Art lebendem Kunstwerk macht." Das Ganze soll Spaß machen, stellt aber eine ernsthafte Beschäftigung mit Kunst dar. "Wir wollen nicht als Campinglager mit Freizeitcharakter verstanden werden."Den Abschluss des Symposions in Weißenseifen bildete die Urnenbeisetzung der kürzlich verstorbenen Trierer Künstlerin Uta Stahl sowie eine Feier mit der Gruppe "Ton" aus Krefeld. Stahl war als Dramaturgin am Theater in Trier und als freie Grafikerin und Illustratorin tätig. Bis Mittwoch, 20. August, sind Werke von Stahl in der "Galerie am Pi" in Weißenseifen ausgestellt.

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