Hier singen die Chefs

PRÜM. (kth) Der Männer- und Frauenchor 1879 Prüm hat nach seinem viel beachteten Jubiläumskonzert mit einem weiteren musikalischen Leckerbissen aufgewartet: Zum 125. Geburtstag der Prümer Sänger gastierte der Chorleiter-Chor des Sängerbunds Rheinland-Pfalz in der St. Salvator Basilika.

 Stimmgewaltig: Der mit mehr als 70 Chorleitern besetzte Chor des Sängerbunds Rheinland-Pfalz machte seinem Ruf als musikalisches Aushängeschild in Prüm alle Ehre.Foto: Kaspar Thürwächter

Stimmgewaltig: Der mit mehr als 70 Chorleitern besetzte Chor des Sängerbunds Rheinland-Pfalz machte seinem Ruf als musikalisches Aushängeschild in Prüm alle Ehre.Foto: Kaspar Thürwächter

Freunde kirchlicher und weltlicher Chormusik wurden beim Konzert des Chorleiter-Chors des Sängerbunds Rheinland-Pfalz nicht enttäuscht: Unter der Leitung von Chordirektor Karl Heinz Kohns boten die Sänger einen nicht alltäglichen Kunstgenuss. Zunächst hob Dirigent Martin Schmitz aus Schönecken den Taktstock, der Prümer Chor eröffnete als Gastgeber mit Stockhausens "Da Pacem" und Haydns "Danklied zu Gott" das Konzert. Anschließend lieferte der Chorleiter-Chor den Beweis, dass er zu Recht als Aushängeschild deutscher Chormusik gilt. Das Repertoire des 1960 von Bundeskapellmeister Rudolf Desch ins Leben gerufenen Chors umfasst zahlreiche Stilformen - angefangen mit Kompositionen aus dem 14. Jahrhundert bis zu modernen Werken aus der heutigen Zeit. Fasziniert waren die Konzertbesucher von den schwedischen Liedern "Vineta" und "In des Mondes Schimmer" der Komponisten Hugo Alven und Ignaz Heim. Zwischenapplaus zeigte den Musikern, das ihre Vorträge beim Publikum ankamen - egal, ob es sich dabei um "Duo Seraphim" des Komponisten Thomas Ludovico Vittoria oder um die schwierigeren Werke "Abendfrieden", "Salve Regina" und "Gesang der Geister über den Wassern" von Franz Schubert handelt.Regionalkantor Schömig lässt Klais-Orgel klingen

Zu Ehren kam auch Professor Rudolf Desch, der den rheinland-pfälzischen Vorzeige-Chor über 30 Jahre geleitet hat und aus dessen Feder zahlreiche Werke stammen. Vorgetragen wurden Deschs "Abendlied zu Gott", "Dank sei dir, Herr" und das "Ave Maria" des schwäbischen Komponisten Franz Biebl. Aber auch "Spirituals", deren Ursprung in die Zeit der Sklaverei zurückreicht, standen auf dem Programm. Regionalkantor Christoph Schömig brachte den kostbaren Besitz der Basilika, die Klais-Orgel, meisterhaft zum klingen. Er spielte Werke von Johann Sebastian Bach und dem Pariser Kapellmeister Louis Vierne. Moderator Herbert Kutscher, auch engagierter Chorsänger, hatte für alle Vorträge die passenden Texte zur Hand und verlieh mit seiner Moderation dem Konzert eine besondere Note. Mit Rudolf Deschs "Großer Hymne" und "Niemals vergesse ich den Tag" verabschiedete sich der Chorleiter-Chor von den Konzertbesuchern und der Abteistadt, in der er vor 30 Jahren schon einmal aufgetreten war. Die Sänger nahmen wieder viel Applaus mit.

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