Kriminelle Grenzerfahrung

KERPEN. Er leitet einen Verlag in Hillesheim und eine Theatergruppe in Bad Münstereifel, er karikiert und veranstaltet Krimi-Erlebniswochenenden in seinem Wohnort Kerpen, vor allem aber ist Ralf Kramp Krimiautor. Seit kurzem ist sein "jüngster" im Handel, er heißt "Hart an der Grenze".

"Ich hab die Eifel richtig lieb", sagt er und sieht dabei auch richtig verliebt aus. 37 seiner bald 40 Jahre sei er nicht aus dem Kreis Euskirchen herausgekommen, seit drei Jahren sei er nun Vulkan-Eifeler. Denn jetzt wohnt Ralf Kramp in Kerpen, hat in Hillesheim Tür an Tür mit der Buchhandlung und dem Krimi-Kabinett seiner Lebensgefährtin einen eigenen Verlag. Er zeichnet Karikaturen und leitet eine Theatergruppe. Das Abendgrauen hat er gleich doppelt belegt - als Titel für Erlebniswochenenden in Kerpen und für Eifeler Schauergeschichtensammlungen. Seit der Schule hat er ein Faible fürs Schreiben

Seit er 1996 mit seinem Buch "Tief unterm Laub" als Krimiautor bekannt wurde, hat er weitere sieben Kriminalromane geschrieben. Noch druckfrisch ist der neue auf dem Markt. Schon zu Schulzeiten habe er ein Faible fürs Malen und Schreiben gehabt. Nach dem Abitur lernte er das Malerhandwerk. Ralf Kramp begegnete Michael Preute/Jacques Berndorf zum ersten Mal, als dieser gerade seinen zweiten Eifel-Krimi schrieb und sich die Zeit nahm, Kramps halbfertiges Manuskript zu "Tief unterm Laub" zu lesen. Der Eifel-Krimi-Guru äußerte sich lobend. Das gab Mut und Kraft. Seither haben Kramps Erzählideen Konjunktur. In seinem Krimi "Spinner" entwarf er seinen Protagonisten Herbie Feldmann. "Eigentlich sollte es damit genug sein", erinnert sich Ralf Kramp. "Aber dann fand ich doch, dass Herbie noch etwas mehr erleben könnte." Doch autobiographisch sei er nicht "Ich bin nicht Herbie", beteuert Ralf Kramp. "Aber er ist mir nicht fremd." Immerhin hat auch Herbie Feldmann sein Zentrum verrückt, Hillesheim ist jetzt seine Welt. Dort und in der Umgebung macht er sich gemeinsam mit Julius auf die Suche nach dem Dreck, den ein ehemaliger amerikanischer Westwallkämpfer im Begriff ist aufzuwirbeln. Doch dazu kommt es nicht. Dave Nizer stirbt, und es scheint, als habe er sich das Leben genommen. Zum Grund, warum Ralf Kramp seine Krimis in der Eifel ansiedelt, sagt der Autor: "Es ist ja das, was mich umgibt." Und sie biete sich hervorragend an. Es sei brav hier, beschaulich, betulich. Da erwarte man Mord und Totschlag nicht. "Es ist dieser Kontrast, der mich reizt", sagt Ralf Kramp und gerät im nächsten Moment wieder ins Schwärmen. "Immer noch und immer wieder bin ich hier in der Eifel mit den herrlichsten Ausblicken konfrontiert." Der neue Krimi von Ralf Kramp heißt "Hart an der Grenze" und ist bei KBV erschienen. Die Titelillustration stammt vom Autor, das Buch hat knapp 220 Seiten und ist ab sofort im Buchhandel erhältlich. Ralf Kramp liest am 13. November in Daun und am 19. Dezember in Kerpen. Info: KBV Verlags- und Mediengesellschaft Hillesheim, Telefon 06593/998668, im Internet unter kbv-verlag.de.

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