Kultiges Familienvergnügen

Umwerfend witzig und fantasievoll - die Premiere des Musicals "Ritter Rost und die Hexe Verstexe" auf Burg Dudeldorf konnte nicht gelungener ausfallen. "Super und ganz große Klasse" fanden 150 kleine und große Gäste, die diesen Höhepunkt im Programm des SommerHeckMeck-Festivals mit tosendem Applaus begleiteten.

 Ritter Rost begegnet der Hexe Verstexe, Szene aus dem gleichnamigen Kindermusical, das auf Burg Dudeldorf Premiere feierte. TV-Foto: Anke Emmerling

Ritter Rost begegnet der Hexe Verstexe, Szene aus dem gleichnamigen Kindermusical, das auf Burg Dudeldorf Premiere feierte. TV-Foto: Anke Emmerling

Dudeldorf. "Wir haben Ritter Rost gleich mehrmals gesehen und sind echte Fans ", sagt Tanja Niederprüm, die mit ihren Kindern Tabea (6) und Robin (12) erwartungsvoll am Eingang der Burg Dudeldorf steht. "Auf die Premiere vom zweiten Teil freuen wir uns, fiebern ihr richtig entgegen." So wie fast 150 andere Kinder, Eltern und Großeltern, die den Burghof bevölkern. "Ausverkauft", meldet Burgherrin Teneka Beckers, der ebenfalls ein wenig Premierenfieber anzumerken ist. Denn schließlich bergen Nachfolgeproduktionen oft das Risiko, nicht an den ersten Erfolg anknüpfen zu können. Doch nicht in diesem Fall, das wird schnell klar. Räuber, Piraten und sogar Haie

Der Charme des lieben und vertrauten Gesichts von Ritter Rost (Massimo Tuveri) gewinnt sofort wieder alle Herzen. Ebenso das kesse Burgfräulein Bö (Anne Esser) und der pfiffige Drache Koks (Urike Froleyks), die sich vor der ebenfalls vertrauten rostigen Blechburg treffen. Doch dann wird's neu und spannend, denn Hexe Verstexe taucht auf, die dem Ritter Drachen Koks zecks Zubereitung von Stinkesockensuppe abschwatzen will. Brausendes Gelächter im Publikum, denn diese Hexe ist ein Knüller. Frank Köllges, der sonst am Schlagzeug sitzt, mimt sie mit hoher Fistelstimme und legt auch schon mal ein Gitarren-Rock-Solo auf dem Besenstiel hin. Trotzdem lehnt Rost ab und wird zur Strafe in einen Frosch verzaubert. Weil damit vorerst aus dem Verkehr gezogen, wird Drache Koks zur Hauptfigur. Er muss sich mit Räubern, Piraten, sogar Haien herumschlagen und ständig befürchten, selbst an die Hexe zu geraten. All das wird äußerst pfiffig und fantasievoll umgesetzt. Haie in Badekappen und mit Picknickbesteck gehören zu den lustigen Einfällen von Kostümbildnerin Regina Rösig. Ein "Schachtelhalmwald" aus Regenschirmgestellen und ein Piratenschiff mit Steuerrad aus Halteverbotsschild sind tolle neue Bildideen, die Uli Schneider auf der drehbaren Bühne realisiert hat. Die Musik von Felix Janosa und Johannes Fischbach, die Letzterer am Keyboard spielt, glänzt mit Ohrwurm- und Mitmach-Liedern. Dazu kommt jede Menge Situationskomik im Spiel der Darsteller. Kein Wunder, dass das Publikum seiner Begeisterung in Applaus und Worten freien Lauf lässt: "Kult, Kult, Kult, das muss man gesehen haben", sagt Susanne Dockendorf. Ihre Tochter Janna (15), die einen gleichaltrigen, ebenso begeisterten französischen Austauschgast an ihrer Seite hat, bekräftigt: "Das war mehr als Unterhaltung, kreativ, vielseitig, super gestaltet, nicht nur für Kinder!" Doch vor allem die sind aus dem Häuschen: "Ich fand es ganz klasse", sagt Carolin (8). "Ich muss das unbedingt meinen Freundinnen erzählen", sagt Stella (9). Und ihre Mutter meint strahlend: "Das ist was für die ganze Familie."

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