Sakrale Leichtigkeit

Vorweihnachtliche Motetten und die "Böhmische Hirtenmesse" des tschechischen Komponisten Jakub Jan Ryba waren die Glanzlichter beim traditionellen "Festlichen Adventskonzert" in der Reihe "Orgel-Furore" der Bitburger Liebfrauenkirche. Die musikalische Gesamtleitung hatte Dekanatskantor Thomas Netter.

 Mit der Böhmischen Hirtenmesse von Ryba begeisterten Solisten, Chöre und Instrumentalisten in Bitburg. TV-Foto: Elmar Kanz

Mit der Böhmischen Hirtenmesse von Ryba begeisterten Solisten, Chöre und Instrumentalisten in Bitburg. TV-Foto: Elmar Kanz

Bitburg. Mit Motetten von Felix Mendelssohn Bartholdy, Peter Cornelius, Nicolas Jaques Lemmens und Hugo Wolf hatten die Bitburger Sopranistin Ursula Thies und Thomas Netter, Orgel, die Zuhörer im vollbesetzten Gotteshaus auf den Höhepunkt des Abends, die "Missa Pastoralis Bohemica", die Böhmische Hirtenmesse, eingestimmt. Das von Ryba 1796 komponierte Werk erfreut sich im tschechisch-slowakischen Bereich großer Beliebtheit. So etwa wie Bachs Weihnachtoratorium in Deutschland. Der Lehrer Jakub Jan Ryba war nicht nur ein Zeitgenosse Mozarts. Auch Mozarts Kreativität und melodiöse, bisweilen gar sakrale Leichtigkeit finden sich in seiner Böhmischen Hirtenmesse wieder. Ebenso freilich die schwermütigen Klagen der slawischen Seele. Um all das, wie in Bitburg eindrucksvoll geschehen, harmonisch zu gestalten, bedurfte es hochkarätiger Protagonisten. Das waren Ursula Thies, Sopran, Claudia Glesius, Alt, Danilo Tepsar, Tenor, Jean Marie Kieffer, Bass, und ein etwa fünfzig-köpfiger Projektchor, bestehend aus der Kantorei Liebfrauen, Mitgliedern des Kirchenchors "Cäcilia" Fließem und Sängern der Region, dazu ein klangstarkes Orchester und nicht zuletzt Thomas Netter am Dirigentenpult sowie Helmut Schwindling an der Orgel.Jubelnd, fröhlich aber auch tief ergriffen, erleben die Hirten, Janko, Joschka, Rudl, Ferdl und ihr Meister die Verkündigung der Geburt Christi. Ihre einfache Sprache setzt der Komponist beim Kyrie, Gloria, Graduale, Credo, Offertorium, Sanctus und Benedictus um in herrliche Soli, Chor- und Orchestermusik."Schlafe, mein Kind und schenk uns den Frieden": Der finale Wunsch, beim "Agnus Dei" von allen Musikern nahezu fortissimo gespielt, mag kindlichem Schlafbedürfnis nicht so recht entsprochen haben, war jedoch ein besinnlicher Abschluss des "Festlichen Adventskonzerts". Die Zuhörer dankten mit lang anhaltendem Applaus.Zur Unterstützung des regen Musiklebens in der Pfarrei Liebfrauen soll ein neuer Förderverein mit dem Namen "Förderverein Kirchenmusik Liebfrauenkirche Bitburg" gegründet werden und noch vor Weihnachten seine Arbeit aufnehmen. Die Gründungs-Versammlung ist am Montag, 17. Dezember, 20 Uhr, im Musiksaal des Hauses der Jugend.

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